BONFIRE? Das Hardrock-Urgestein aus Ingolstadt gibt es immer noch? Solche und ähnliche Fragen bildeten sich in meinem Gehirn, als ich hörte, dass BONFIRE 2015 mit einer neuen CD auf der Matte stehen. Das letzte Album „Branded“ kam auch schon 2011 heraus und außer Trennungsmitteilungen war bis jetzt nicht viel von der Band zu hören. Aber Gründer und Gitarrist Hans Ziller war in den letzten vier Jahren nicht untätig, akquirierte neues Personal und ging Ende 2014 in ein Mailänder Studio um „Glörious“ aufzunehmen.

Beim ersten Durchgang kommt die neue Scheibe schon Mal um einiges härter um die Ecke als man es von BONFIRE gewohnt ist. Und auch die Stimme des Sängers kam mir irgendwie bekannt vor. War aber kein Wunder, handelt es sich beim neuen Sänger um David Reece (Ex-ACCEPT, BANGALORE CHOIR, GYPSY ROSE), der mit Martin Kronlund (auch GYPSY ROSE) auch schon im Jahre 2011 das schwer unterbewertete, aber grandiose Album „Solid“ auf den Markt brachte.

Ziller hat aber seine Nummern perfekt an die Stimme Reece angepasst und das ganze gibt mit den Drums von Harry Reischmann eine wahnsinnig rockige Symbiose die seinesgleichen sucht. Die Klassiker „Sweet Obsession“ und „American Nights“ wurden zusätzlich mir David´s Gesang neu eingespielt. Von BONFIRE im herkömmlichen Stil ist aber dadurch leider nicht mehr viel übrig und ich glaube, dass eine Veröffentlichung unter einem neuen Bandnamen sicher besser gewesen wäre. Der altgediente BONFIRE-Fan wird mit dieser Umstellung sicherlich Schwierigkeiten haben und das eine oder andere zum Mosern finden, aber es bleibt die Tatsache, dass es sich bei „Glörious“ um ein sehr starkes Album handelt.