Die Slowaken TRISTANA existieren bereits seit Anfang der 90er, können aber erst auf drei Veröffentlichungen zurücksehen, was womöglich an den ständigen Besetzungswechseln, mit der die Band in den letzten Jahren immer wieder zu kämpfen hatte, liegen mag. So ist auch das letzte Werk „Zircon Street“ schon wieder fünf Jahre her. Album Nummer drei hört auf den Namen „Virtual Crime“ und bietet eine interesante Genre-Mischung.

Cover und Titel lassen schon mal eine moderne Ausrichtung vermuten, was auch schnell bestätigt wird, denn der Sound von TRISTANA ist mit Synthies, Keyboards und industriellen Elementen durchzogen, dieser wird aber ergänzt durch heavy Power Metal-Elemente und einem interessanten Wechselgesang aus Melodic Metal und Death. Außerdem offenbaren die Herren und Dame aus dem Ostblock auch bald eine progressive Schlagseite. Dennoch schon das dynamische „Resurrection“ ist bereits verdammt eingängig, was an den schönen Keyboards und dem gelungenen cleanen Gesang, die im Kontrast zu den industriellen Elementen und den etwas gezwungenen Growls ganz gut funktionieren. Eine erste Hymne ist also schon mal geschaffen. Aber auch das restliche Material weiß über große Strecken zu überzeugen, so blitzt in „Killer“ eine Spur KORN durch, während gerade bei den immer wieder eingestreuten Soli und Instrumentalparts Prog-Größen wie DREAM THEATER oder THRESHOLD womöglich Pate standen. Hymnisch geht es auch im hochmelodischen „Fallen“ zu, „Wasted Time“ entpuppt sich als dramatischer Melodic Metal-Kracher, der etwas an MASTERPLAN erinnert und „Belladonna Deadly Nightshade“ groovt wie Schwein.

Die Mischung von TRISTANA ist wirklich interessant und regt zum Erforschen an. Moderne Metal-Sounds inklusive Synthies treffen auf klassischen Melodic Metal, etwas Gothic und Death Metal – eine Mixtur die von den Slowaken schön zu einer funktionierenden Symbiose verwandelt wird. Zwar fehlen noch die richtigen Hits und gerade an den Shouts sollte noch etwas gearbeitet werden, doch „Virtual Crime“ ist schon einen Probedurchlauf wert.