Wenn jemand auf die bunten, schrillen und haarigen 80er Jahre steht, wenn jemand DEF LEPPARD oder SURVIVOR zu seinen Lieblingsbands zählt oder man einfach von Hard Rock aus dieser Dekade begeistert ist, dann dürfte die folgende Gruppierung durchaus interessant sein. FM nennen sich die aus England, um genau zu sein aus London stammenden fünf Herren, die schon seit 1984 gemeinsam musizieren. Natürlich in veränderter Form, da das ein oder andere Mitglied schon ausschied. „Heroes And Villains“ wurde das Stück getauft und umfasst zwölf solide Nummern, die von schmalzig bis euphorisch reichen. Vielleicht fehlen die ganz großen Hits, die die vorhin genannten Bands groß machten, was auch ein Grund sein könnte, warum FM bei uns eher unbekannt sind, doch als kleiner Bruder lebt es sich ja auch nicht schlecht.

Eröffnet wird der musikalische Reigen mit „Digging Up The Dirt“, das sofort mit seinem eingängigen Riff und dem dreckigen Refrain hängen bleibt. Hier muss ich sofort an GUNS N´ROSES denken. Gut gewählter Opener, der Lust auf mehr FM macht. Sänger Steve Overland weiß was er tut und überzeugt von Anfang bis Ende. Stimmlich erinnert mich der Bursche an Steve Perry (JOURNEY) oder Jimi Jamison (SURVIVOR), was wahrlich kein Nachteil ist. FM liefern soliden AOR Rock, der hängen bleibt, leicht runter geht und durchaus Radiopotenzial hat. „Life Is A Highway“, „You’re The Best Thing About Me“ oder „Fire And Rain“ erzählen vom Leben, von Frauen und Abenteuern und machen durchaus Spaß, auch nach mehrmaligem Hören kommt keine Langeweile auf.

Der erste Song, der bei mir nicht recht zünden will ist die Ballade „Incredible“ die zu sehr auf schmalzig macht. Sei aber verziehen. Umso stärker ist dafür „Big Brother“ mit geradliniger Struktur und Gitarrensolo im Mittelteil der zwar nicht hochgeschwindigkeitstauglich ist, das aber auch nicht nötig hat.
Auffällig ist auch, dass gleich drei der Musiker für die Backing Vocals verantwortlich sind und so für Abwechslung sorgen. Einzig Keyboarder Jem Davis konzentriert sich voll und ganz auf sein Instrument. Die Herren an den Äxten versuchen immer wieder Mal sich in den Vordergrund zu spielen und liefern so ein paar starke Solis.

FM waren bisher bei mir nicht in Erscheinung getreten, doch die Jungs liefern genau die richtigen Lagerfeuer- oder Autofahrmucke, die einem hilft etwas runter zukommen. Sicher klingen viele Songs so, als ob die jemand anders schon mal ähnlich gespielt hätte, doch wer soll denn noch was Neues erfinden. Wichtig ist, dass man ehrliche Musik macht und hier klingt es so.