LANCER - Second Storm
Label: Despotz Records
Wahnsinn – die Jungs von LANCER schlagen vielleicht ein. Ungezwungener, verspielter sowie verdammt energischer Power Metal, wie ich ihn schon lange nicht mehr gehört habe. Da scheint es so, als hätten viel jüngere Versionen von Steve Harris (IRON MAIDEN), Kai Hansen (GAMMA RAY, HELLOWEEN) und Tobias Sammet (EDGUY, AVANTASIA) heimlich in Schweden eine Band gegründet.

Flott und ohne Umschweife steige ich ebenso wie die Schweden in ihr zweites Album „Second Storm“ in das Review ein; „Running From The Tyrant“ fackelt nach kurzem Vorgeplänkel nicht lange und ballert starken EU-Power Metal mit Doublebassgewitter und knackigem Riffing heraus. Frontmann Isak Stenvall mimt den perfekten Ende 80er / Anfang 90er Power Metal-Sänger irgendwo zwischen Kiske, Sammet und Dickinson und kommt schnell mit unverschämt eingängigem Refrain daher. Die mehrstimmigen Singalong-Parts erinnern nicht selten an EDGUY und AVANTASIA. So auch im nicht minder energischen, aber melodieverliebten „Masters And Crowns“. Doch so richtig back to the 80s geht es im furiosen „Behind The Walls“ und so schlagen LANCER eine Brücke zwischen dem HELLOWEEN-Debüt „Walls Of Jericho“ und den berüchtigten „Keepers“-Alben. Für Fans dieser Ära ist absolut Gänsehaut garantiert, denn die mehrstimmigen Shouts sowie die schwindeleregend hohen Ausflüge vom Fronter sind ein wahres Fest in Kombination mit dem scheppernden Bassläufen, den genialen Riffs und der Old-School Rhythmik.

Doch dem nicht genug, zwar drosseln die Nordmänner mit „Aton“ das Tempo, liefern aber einen Gänsehaut-Epos von neun Minuten mit großem Spannungsbogen sowie einem überragenden Refrain, zu dem sich gegen Ende ein AVANTASIA-würdiger Kanon hinzufügt. „Children Of The Storm“ kommt dann mit waschechten Harris Bassläufen daher, „Steelbreaker“ ist eine geradlinige Metal-Hymne die PRIEST nicht hätten besser machen können und „Eyes Of The Liar“ vermischt erneut MAIDEN mit EU-Power Metal, ehe „Fools Marches On“ nochmals Kürbiskopf-Fans ein fettes Grinsen ins Gesicht zaubert, da ist ein Basssolo, das an Großkopfs Glanztaten erinnert, natürlich kein Zufall.

Wow, was für eine Fahrt. LANCER lassen nur selten verschnaufen und garantieren mit dem Material schweißtreibende und energiegeladene Live-Shows. Mich hat bei „Second Storm“ sofort die Sucht ergriffen. Klar, hier wird das Rad nicht neu erfunden und es wird auch gerne geklaut, doch diese „geborgten“ Elemente werden mit anderen kombiniert, woraus LANCER ihren ganz eigenen verdammt knackigen Sound kreiert haben. Mehr davon!

www.lancermetal.com


6.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Running From The Tyrant
2. Iwo Jima
3. Masters And Crowns
4. Behind The Walls
5. Aton
6. Children Of The Storm
7. Steelbreaker
8. Eyes Of The Liar
9. Fools Marches On
Gesamtspielzeit: 51:04

maxomer
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Beitrag vom 18.04.2015
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