Hinter dem sehr langen und auch etwas deprimierenden Bandnamen AN AUTUMN FOR CRIPPLED CHILDREN verbergen sich drei Musiker aus den Niederlanden, die seit 2008 aktiv sind und sich in musikalischer Hinsicht dem Post-Black Metal widmen, aber nie live auftreten. Sie waren sehr fleißig was das Produzieren betrifft und „The Long Goodbye“ ist bereits ihr fünftes Full Length Album.

Eigentlich hätte ich mit ruhigeren Klängen gerechnet, aber beim Titeltrack „The Long Goodbye“ wird drauf los gebrettert was das Zeug hält. Die Spielweise ist rasant und dazu gibt es heftiges Growling aber zwischendurch gibt es auch einige durchaus interessante Klangvariationen. Sehr stimmungsvoll beginnt „Converging Towards The Light“ aber diese Ruhe hält nicht lange und es wird wieder ein betont harter Track daraus. Der Gesang klingt generell sehr aggressiv und hat eine etwas eigenwillige Stimmlage –gewöhnungsbedürftig. Sie streuen in all ihre Tracks melodische Einlagen ein – besonders schön bei „Only Skin“ - aber meist ist die Musik in erster Linie ein dröhnender Soundteppich mit wenigen Variationen. Im zweiten Teil des Albums ändert sich das ein bisschen. Bei „She’s Drawing Mountains“ überwiegen die melodischen Parts und es ist quasi ein Track wo sich die Ohren mal etwas ausruhen können und auch „Endless Skies“ ist von angenehmerer Machart. „Gleam“ ist dann schon fast symphonisch – Hammer! Und auch das Finale mit „The Sleep Of Rust“ ist von sehr klangvoller Machart, sodass das Album völlig anders endet als es begonnen hat.

Also ehrlich gesagt hab ich mich bei den ersten Tracks gefragt, was ich mir mit diesem Album angetan habe! Da wird nur dahingebrettert was das Zeug hält und Melodisches findet man kaum. Umso erstaunter war ich, dass sie im zweiten Teil so richtig tief in die Melodic-Kiste gegriffen haben und auch wenn der Gesang bei allen Tracks aus intensivem Growling besteht, so hört es sich dennoch hier gut an. Man soll also ein Album nie vor dem Ende abschreiben und Fans des Melodic Death Metal werden am ehesten daran ihre Freude haben.