Hinter dem Namen HELRUNAR stehen nur zwei Musiker aus Nordrhein-Westfahlen - Skald Draugir und Alsvartr – die sich für Liveauftritte immer Mitglieder von anderen Deutschen Bands holen. Sie sind seit 2001 aktiv, haben mehrere Alben veröffentlicht und haben auch immer wieder umjubelte Liveauftritte abgeliefert. Sie sind Vertreter des Pagan Black Metal, haben sich auf ihrem kürzlich erschienenen neuen Album „Niederkunfft“ aber eher dem reinen Black Metal zugewandt.

Mit ruhigen Gitarrenklängen wird man begrüßt aber bald kommt dazu heftig growlender Gesang und die Spielweise wird hart und bretternd, allerdings nicht durchgehend, gegen Ende hin wandelt sich die Stimme zum Sprachgesang und die Musik wird sehr variantenreich. Sehr intensiv gesungen und gespielt ist „Der Endchrist“ und auch an schönen Gitarrenriffs mangelt es nicht. Sehr eigenwillig aber schaurig schön ist „Totentanz“ und zum Abschluss gibts da eine Art Kirchenchor mit lateinischem Gesang – sehr stimmungsvoll! Entgegen ihrer Gewohnheiten findet sich auf dem Album auch ein englischsprachiger Song namens „Devils Devils Everywhere!“ der neben tiefem Growling auch einige Einspielungen enthält, die sich wie Radiosendungen von anno dazumal anhören. Die Spielweise ist von eher ruhiger Art aber sehr klangvoll, und auch bei „Magdeburg Brennt“ ist es ähnlich. Wie eine Moritat ist „Grimmig Tod“ gehalten – hier hört man Hufgetrappel und dazu singen mehrere Männer im Chor – wohl um sich Mut zu machen! Mit Glockenschlägen beginnt „Die Kirch ist umgekehret“, dazu gibt es klangvollen Gitarrensound, aber die Ruhe hält nicht lange – nach einer Weile setzt harter Sound ein und dazu gibt’s grimmigen Gesang und auch wieder einen kurzen Part mit Sprechgesang. Der letzte Track „The Hiebner Prophecy“ beginnt mit dem Vortrag einer Prophezeiung zu einer anno dazumal bevorstehenden Sonnenfinsternis. Daraus entwickelt sich ein rasant gespielter Track, der auch in englischer Sprache gehalten ist und bei dem die Stimme beinahe verzweifelt klingt. Ein sehr opulentes Ende!

„Niederkunfft“ hat als Basisthema die Katholische Kirche und da vor allem deren Historische Verfehlungen. Viel zu viele Menschenleben sind in ihrem Namen ausgelöscht worden – sei es in Kreuzzügen oder anderen Handlungen. HELRUNAR haben sich dieser Themen angenommen und ein sehr mitreißendes Album daraus gemacht, in dem sie Allerlei eingestreut haben, um die Wirkung zu intensivieren. „Niederkunfft“ ist tatsächlich etwas anders als seine Vorgänger aber dennoch eine gelungene Sache.
Seltsamerweise haben sie trotz des neuen Albums alle geplanten Auftritte für 2015 abgesagt, was ich sehr schade für ihre Fans finde.