Kaum zu glauben, dass hier eigentlich Ex-GOREFEST Gitarrist und somit Riffmonster Boudewijn Bonebakker am 6-Saiter und Gesang am Werke ist, denn mit Death Metal und brutalen Riffs hat GINGERPIG auch auf dem neuen Werk „Ghost On The Highway“ nichts am Hut. Im Gegensatz zu den Vorgängern hat man zudem noch das Tempo gehörig runtergeschraubt.

Zwar ist der Vintage-Sound der gleiche geblieben, doch hier spielt der (Retro-)Rock nur die zweite Geige. Melancholisch und zum Nachdenken animierend spielt sich Boudewijn mit seinen Leuten durch dieses triste, traurige und verlassen wirkende Album voller Emotionen und ruhigen Momenten. Doch im richtigen Moment weiß er auch mal flottere Akzente zu setzen, so dass „Ghost On The Highway“ über die ganze Distanz spannend und packend bleibt. Seventies Rock trifft auf etwas Blues, Fusion, Fuzz und Post Metal und Grenzen werden eigentlich keine gesetzt. Da kann manches so minimalistisch klingen, während so manch Riff trotz seiner Einfachheit schon fast bombastisch daher kommt. Auch im Gesang sind den Emotionen keine Grenzen gesetzt und so legt sich der Mastermind auch hier mächtig ins Zeug und klingt nicht nur sehr leidenschaftlich sondern auch richtig schön retro. Während das erste Drittel wirklich tiefgründig die Emotionen erforscht, gehen GINGERPIG im Mittelteil dann etwas flotter voran, das fast komplett instrumentale Titelstück leitet diesen Umschwung ein, während „Brace Before The Fall“ richtig schön rockt und „Burning Up The Road“ mit LED ZEPPELIN-Vibe fett daher stampft. Natürlich ist auch der Sound der Platte aller erste Güte und kommt wahrscheinlich auf Vinyl, auf jenem es auch einen Bonus Track abzugreifen gibt, am besten daher.

GINGERPIG´s „Ghost On The Highway“ ist keine dieser typischen Retro-Rock Platten, denn obwohl die Revolution des Genres auch hier ausbleibt, so können die Herren aus den Niederlanden doch noch einige unerwartete Akzente setzen und sich von der großen Masse abheben. Reinhören lohnt sich hier definitiv.