EUROPE - War Of Kings
Label: UDR
Gut elf Jahre sind nun vergangen, seitdem sich die Rock-Helden von EUROPE wiedervereinten, um nach ihren Break Anfang der 90er endlich wieder die Hallen zu rocken. Das taten sie die letzten Jahre auch sehr erfolgreich, vor allem die Werke „Start From The Dark“ (2004) und „Last Look At Eden“ (2009) trugen zu neuem Ruhm und dem gefühlten dritten Frühling der Band aus Schweden bei. Auch das Blues-Rock-Werk „Bag Of Bones“ (2012) hatte seine Momente, mochte aber nicht ganz anschließen. Mit „War Of Kings“ melden sich John Norum, Joey Tempest und der Rest der seit der Reunion gleich gebliebenen Truppe lautstark zurück.

Die Band bezeichnete „War Of Kings“ als das Album, das sie in ihrer Jugend als Fans von LED ZEPPELIN, DEEP PURPLE und BLACK SABBATH immer machen wollten. Das merkt man beim leicht bombastisch und sehr modern tönenden Titeltrack zu Beginn aber nur bedingt, denn die Hymne hätte mit seinen starken Melodien und dem genialen Refrain auch locker auf „Last Look At Eden“ Platz gefunden und macht somit schon Freude auf mehr. Doch im Riffing ist definitiv schon ein 80er-Touch zu spüren. Auch „Hole In My Pocket“ ist keine große Überraschung und rockt sehr fein mit coolem Drive vor sich hin, während „The Second Day“ dann sein Versprechen wahr macht. Hier scheinen LED ZEPPELIN auf jeden Fall durch, doch EUROPE wären nicht EUROPE, wenn sie den Sound ihrer Helden einfach kopieren würden, nein - sie nehmen sich bekannte Elemente in Sachen Rhythmik und Melodie heraus und machen daraus ihren ganz eigenen Gänsehaut-Hit. Joey Tempest zeigt sich hier wie gewohnt von seiner besten Seite und legt sehr viel Gefühl in seine Arbeit, vor allem im Refrain lädt er zum Schwelgen ein. Der Old-School-Vibe schlägt immer wieder durch, so auch im schleppend bluesigen „Praise You“, wo nun auch DEEP PURPLE dank Orgel-Sound grüßen lassen, „Nothing To Ya“ überrascht aber mit fuzzigem Gitarreneffekt und macht zeigt sich dank starkem Chorus als weiterer Hit.

Der Sound von „War Of Kings“ ist druckvoll, irgendwie modern aber dennoch retro genug, um den erwähnten Helden Tribut zu zollen. Das steht EUROPE extrem gut zu Gesicht und lockt auch weit mehr als der Blues-Sound des Vorgängers, erreicht aber dann doch nicht ganz den Effekt des bombastischen „Last Look At Eden“. Nuchmal dunkel-lila wird es im treibend lockeren „Califnornia 405“. Aber das war es noch nicht mit den Einflüssen, denn auch wenn ich SABBATH nirgends wirklich finde, so kommt gerade im Keyboard von Mic Michael immer mal wieder etwas RAINBOW zum Vorschein. So machen das locker fröhlich rockende „Days Of Rock N Roll“ oder das episch tönende „Rainbow Bridge“ ebenso Freude wie die obligatorische Ballade „Angels (With Broken Hearts)“. Die abschließenden „Light Me Up“ sowie das Instrumental“ „Vasastan“ sind zwar keine Hits mehr, runden das Album aber gelungen ab.

Auch wenn „War Of Kings“ weder EUROPE noch das Genre revolutionieren, so ist den Schweden ein überraschend frisches und abwechslungsreiches Werk gelungen, das alte Fans und Freunde der genannten Helden ebenso beeindrucken kann. Auch für kommende Live-Taten sollten diese Songs frischen Wind bringen und für Stimmung sorgen.

www.europetheband.com


6 von 7 Punkten

Tracklist:
1. War Of Kings
2. Hole In My Pocket
3. The Second Day
4. Praise You
5. Nothin To Ya
6. California 405
7. Days Of Rock N Roll
8. Children Of The Mind
9. Rainbow Bridge
10. Angels (with Broken Hearts)
11. Light Me Up
12. Vasastan
Gesamtspielzeit:

maxomer
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Beitrag vom 04.03.2015
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