Beim ersten Hören des neuen Albums der Spanier wird man sehr stark an den Vorgänger „The Call“ erinnert, was aber durchaus nichts Schlechtes heißen soll. Alles wie gewohnt - sehr gut gemachter, aggressiver Thrash auf höchstem Niveau, schreiende Gitarren, irgendwo in der Schnittmenge von EXODUS und MEGADETH. Beim zweiten Mal eröffnen sich dann aber doch einige Aspekte die „Hidden Evolution“ von den Vorgängern abheben. Der Albumtitel ist also ziemlich passend.

Bei „First World Of Terror“ entdeckt man eine ungewohnte Heavy Metal-Schlagseite, die der Band aber sehr gut zu Gesicht steht. „Tug Of War“ geht sogar noch einen Schritt weiter in diese Richtung und überrascht mit einem Refrain, den man schon fast als Stadionrock bezeichnen kann. Eine überaus gelungene Abwechslung und Auflockerung zu den ansonsten gewohnten Thrashgranaten wie „Immortal“ oder „Serpents On Parade“. Auch „Speed Of Light“ hebt sich etwas von der gewohnten Kost ab und weist unüberhörbare Punk-Einflüsse auf.

Das absolute Highlight des Albums ist aber ohne Frage „I Owe You Nothing“. Hier packt man alles aus was man zu bieten hat und wechselt gekonnt von giftig und schnell hin zu langsam und extrem eingängig. Diese perfekte Mischung wird unterstützt von extrem genialer Gitarrenarbeit. Irrwitzige, messerscharfe Riffs bilden den perfekten Background zum mal bösartigen Gesang, mal tieferen, eingängigem Gesang der stellenweise sogar etwas an James Hetfield in guten Tagen erinnert. Des Weiteren fügen sich melodische Refrains und rhythmischer Backgroundgesang perfekt ein und machen „I Owe You Nothing“ zu einem der Top 10 Thrash-Songs aller Zeiten.

„Hidden Evolution“ ist das bisherige Thrash-Highlight des noch jungen Jahres, dürfte aber nicht wirklich leicht zu toppen sein. Einzig möglicher Kritikpunkt wäre, dass einige Songs vielleicht etwas zu lange geraten sind, aber das wäre wohl Jammern auf höchstem Niveau. Sollte eigentlich in keiner ernstzunehmenden Thrash-Sammlung fehlen.