Unverhofft kommt oft und im Fall von der fünfköpfigen Grazer Band ILLUMINATA bin ich richtig froh, dass sie so unerwartet hereingeschneit sind. Österreichs Musiker zeigen wieder einmal, dass sie zu absolut Großem fähig sind und es ist immer wieder schön zu sehen und zu hören, wenn noch unbekannte Bands es durchaus mit Größen wie beispielsweise EPICA aufnehmen können. Nicht nur mit dem Gesamtkonzept, auch mit den kleinen feinen Details, die am Album zu finden sind und mit schönem Abwechslungsreichtum, können ILLUMINATA oben erwähnten Bands auf alle Fälle das Wasser reichen.

Ihr neues Album “Where Stories Unfold” wurde mit dem tschechischen Symphonieorchester aufgenommen und ist zu hundert Prozent selfmade. Der kreative Kopf der Band, Gitarrist und Songwriter Luki, hat nicht nur die Lines für die eigene Band verfasst, sondern auch die für das ganze Orchester und verdient mit dieser Leistung meiner Meinung nach, absolut einen Kniefall.

Eine grandiose Verschmelzung aus Filmmusik und Metal werden einem geboten und laden ein sich zurückzulehnen, um das ganze Werk in seiner vollen Länge zu genießen. Auch wenn man sicher einige Titel hervorheben kann, ist es zu empfehlen sich die Zeit zu nehmen, um sich das ganze Album zu Gemüte zu führen.

Gleich zu Beginn das Intro “A Story Unfolds” ist mit Sicherheit eines der Gelungensten die ich bisher gehört habe und geleitet einen hervorragend in das Album hinein, so als würde es einen an der Hand nehmen wollen, um in der wundervollen Gesamtheit den Weg durch die Scheibe zu zeigen. Gleich im nächsten Song “Eternity of Today” bekommt man die fantastische Symbiose der Band mit dem Orchester präsentiert und die Stimme der Sängerin Katarzyna entführt einen in ferne Welten, unterstützt von rauen Gitarrenriffs und den treibenden Drums, hinter denen Tom zu finden ist.

Auf dem Album finden sich perfekt ineinandergreifende Abwechslung und Details. Sei es in “Arbitrary Asylum”, das mit seiner Härte schön düstere Stimmung heraufbeschwört, um gleich darauf von den zarten Klängen in “White Heart” abgewechselt zu werden, oder in “Phoenix” das fulminante Größe präsentiert. Hervorheben muss ich auch noch “Danse Macabre”, ein Titel der doch ganz anders ist und sich trotzdem schön in den Rest eingliedert.

Wie auch immer, es ist richtig schwer einzelne Titel zum Anspielen auszuwählen, da sie alle hörenswert sind und vor allem im Gesamten noch viel mehr wirken. Treibend, schnell, hart, sanft, melancholisch oder gefühlvoll, es findet sich einfach alles und springt trotzdem nicht zu sehr hin und her, sondern fügt sich zu einem hervorragenden Gesamtkonzept zusammen. Also ab in die Läden und die Scheibe erstehen!