Die Stuttgarter Band CORONATUS hat nach nur kurzer Zeit schon wieder ein Album auf den Markt geworfen (`Recreatio Carminis` erschien erst vor einem Jahr). Von drei Sängerinnen wurde wieder reduziert auf zwei und auch im restlichen Bandgefüge gibt es Neuerungen. Ob dies zu positivem Aufschwung führt, lässt sich bezweifeln.

Immer wieder starten die Songs mit guten Riffs und interessanten Beats, jedoch spätestens wenn die Stimmen einsetzen, drängt sich ein Gefühl der Disharmonie auf. Nicht falsch verstehen, die beiden Stimmen sind je für sich durchaus hörenswert und gut, aber gemeinsam wollen sie sich schlicht und einfach nicht ergänzen, was teilweise so weit geht, dass es schon fast schmerzhaft ist weiter zuzuhören.

Vom Songwriting her ist alles ein klein wenig wirr. Abwechslung ist hervorragend und macht ein gutes Album aus, aber dies ist teilweise schon etwas zu viel des Guten. Einerseits wurde reduziert auf das Nötigste und der Bombast des Vorgängeralbums ist Vergangenheit, andererseits springen sie zwischen den Genres fast schon wahllos hin und her. Von Gothic, Pop, Folk und Deutschrock bis hin zu Schlagertönen, wie in “Freundschaft”, ist nahezu alles zu finden. Einerseits heißt es “Weniger ist manchmal mehr!”, andererseits tat ihnen der Symphonic-Bombast vom letzten Album richtig gut.

Mithalten mit anderen Größen dieses Genres können sie mit dieser Scheibe leider bei weitem nicht. Der einzige Titel der sich als kleines Highlight auf diesem Album entpuppt und der nicht so disharmonisch wirkt wie der Rest, ist “Cathy’s Floor“, mit seinen Folkloreelementen, vermischt mit Gothic-Rock-Passagen. Der Rest ist über weite Strecken leider verzichtbar.