So wenig wie über HATEFUL ABANDON konnte ich noch selten über eine Band herausfinden. Es ist ein Projekt der beiden Musiker Vice Martyr & Swine, aber woher die stammen und was sie bisher so gemacht haben konnte ich nicht ermitteln. Ihre Homepage hat etwas Abschreckendes an sich, denn sie benennt sich um in „Todestrieb.uk“ und zeigt ein düsteres Schwarzweißbild – nicht unbedingt etwas, das man anklicken würde. Ihre Musikrichtung definieren sie auch nicht näher – man darf gespannt sein, was sich hinter diesem Bandnamen verbirgt.

Der erste Track „Maze Of Bastards“ klingt sehr elektronisch und wird von seltsamen, nebelhornartigen Tönen unterlegt und statt echten Drums ist eine Art gleichförmiges Hämmern zu hören. Der Gesang ist sehr tief, hart und klingt beinahe anklagend. Noch elektronischer wird es bei „Culprit“ und hier wechseln auch die Vocals in eine höhere Tonlage und hören sich etwas verzweifelt an. Mit Muezzin-Gesang beginnt „High Rise“ – was danach folgt ist eine eher wildes Durcheinander von Klängen und Gesängen – gewöhnungsbedürftig! Deutlich melodischer ist dagegen „The Test“ und hier kann man eine schöne Klangfolge mit angenehmem Gesang vorfinden, aber das Ende besteht aus einer monotonen Tonbandstimme. „The Walker“ besteht aus einer Zusammenwürfelung von verschiedenen Klangelementen aber der Gesang dazu ist ruhig und hat etwas Heroisches an sich. Ähnlich chaotisch ist „There Will Never Be Peace“ aber hier ist der Gesang höchst verzweifelt. Mit dem äußerst melodischen „December“ endet das Album – auch hier gibt es wieder diese Nebelhorntöne aber ansonsten herrscht Harmonie vor!

Dieses Album von HATEFUL ABANDON ist eine Herausforderung. Am besten dürfte es wohl Industrial-Fans gefallen – der Synthesizer wird umfassend eingesetzt. Aber sie haben auch angenehm melodische Tracks anzubieten – im Gegensatz dazu gibt es auch solche, bei denen mit Sounds nur so herumexperimentiert wird. Eine Linie findet man nicht aber einige hörenswerte Teile sind schon vorhanden. Hineinhören macht schlauer!