Erst 2013 gegründet, versuchen sich die Briten ZOAX in der hohen Kunst des Postcore/Djent-Sektors und liefern mit „Is Anybody Listening?“ nach dem im letzten Jahr erschienenen ersten Lebenszeichen „XIII“ ihre zweite EP ab, die das Gespann bereits hochprofessionell und technisch versiert zeigt.

Dass man dieses Genre nicht nur spielen, sondern auch wirklich meistern muss um vollends zu überzeugen, zeigen Größen wie MONUMENTS, TESSERACT oder TEXTURES, doch auch PERIPHERY legten kürzlich ein starkes Doppelalbum hin. Auch wenn die 20 Minuten Musik von ZOAX technisch gelungen ist und durchaus Potential hat, scheint es als wären die Inselbewohner noch am Suchen ihres finalen Sounds. Das unbetitelte „Intro“ beginnt ruhig, entspannt und mit eingängigen Gesang, der Lust auf mehr macht. „Lonely Souls“ beginnt dann mit kreischenden Gitarren und brüllendem Gesang, schwenkt aber bald wieder in ruhige Gefilde über – und schon jetzt werde ich das Gefühl nicht los, dass da etwas mehr Energie und Mut gut getan hat. Somit stelle man sich eher auf eine Metalcore/Postcore-Truppe mit leichten Ausflügen ins Chaos vor. Hervorzuheben ist dabei das emotionale Ende von „Click“ und das treibende „Zero Point Seven“. Dabei will das Material aber nur teilweise zünden und immer mal wieder kommt das Gefühl auf, da wäre mehr drinnen gewesen, vor allem da die Songs verhältnismäßig recht kurz ausgefallen sind und sich somit nur schwer richtig entfalten können. Doch der Wechsel von Klargesang und Gebrüll funktioniert, die Riffs und Melodien machen Spaß und die Tempiwechsel sitzen auch ganz gut.

ZOAX sind eine Band die man definitiv im Auge behalten sollte. Sollte die offene Luft nach oben bis zum ersten richtigen Album noch effektiv genutzt werden, könnte uns ein Highlight im Postcore-Sektor ins Haus stehen. So bleibt man noch eher ungefährlich der genannten Konkurrenz gegenüber, wir bleiben aber gespannt.