PERIPHERY - Juggernaut: Alpha
Label: Century Media
Die US-Prog/Djent/Modern Metaller PERIPHERY kamen mir zum ersten Male im Vorprogramm von DREAM THEATER unter. Mit ihrer heftigen, vertrackten und anstengenden Mischung konnten sie mich ohne große Vorkenntnisse zwar technisch überzeugen, doch hängen bleiben wollte dann doch nicht viel. Das damals aktuelle Werk „Periphery II“ wollte auch nicht wirklich zünden. Nun, gut drei Jahre später hauen die Amis mal eben gleich zwei Alben raus. Fans des Djent, Postcore und Psychedelic können sich mit „Juggernaut: Alpha“ und `Juggernaut: Omega“ auf einiges gefasst machen.

PERIPHERY machen es zu Beginn von „Alpha“ mit „A Black Minute“ ziemlich spannend. Ruhige, leicht melancholische Töne erklingen und Fronter Spencer Sotelo kommt mit cleaner, etwas pubertär klingender Stimme daher, ehe man die Stimmung steigert und mit mehrstimmigen Backings sowie einer coolen Atmosphäre Lust auf mehr macht. Gegen Ende hin explodiert der Song förmlich in Emotionen. Der 4-Minüter scheint zwar nicht ganz zu wissen ob er ein Intro oder eigenständiger Song sein will, funktioniert aber. Djent-Freaks freuen sich im Anschluss auf Gitarrengewürge vom Feinsten, während Spencer sich entgegen der Rhythmik zu „Mk Ultra“ die Seele aus dem Leib brüllt und kreischt. Da lassen natürlich THE DILLINGER ESCAPE PLAN grüßen, jedoch haben da PERIPHERY ihr ganz eigenes Rezept und wirken nicht ganz so hektisch wie die genannten Kollegen und lassen den roten Faden nicht ganz so schnell fallen.

Generell schaffen es die sechs Mannen mit dreifacher Gitarrenattacke die Grätsche zwischen Härte, Frickelorgien und eingängigen Tracks souverän zu meistern. Zwischendurch streut man auch immer wieder gern eigenwillige Parts, die entweder nach Fahrstuhlmusik oder Nintendo-Sounds der 80er tönen, ein. Das macht Spaß und lockert auf. Wer es aber wieder emotional und eingängig mag, der greife zum Post-rockenden „Heavy Heart“ oder dem Titeltrack, der wie angedeutet Erinnerungen an Games wie Pilot Wings, Lylat Wars und Co. wach werden lässt und mit seinem starken, vor Melodien explodierenden Refrain punkten kann. Die zehn Jahre Erfahrung hört man der Truppe aus Bethesda trotz zahlreicher Besetzungswechsel zu jeder Sekunde an, denn hier wird nichts dem Zufall überlassen und es sitzt jeder Beat, jedes Riff und jede Silbe. Richtig zur Sache gehts auch im tonnenschweren und von Breakdowns durchzogenen „Four Lights“ sowie im Hassbatzen „The Scourge“, wohingegen das Instrumental „The Event“ eher auf Atmosphäre setzt und das längste Stück „Psychosphere“ zum Ende hin versucht, alle Elemente von PERIPHERY unter einen Hut zu bringen.

„Juggernaut: Alpha“, zeigt PERIPHERY stärker und ausgereifter denn je. Hat man mal das Gefühl, dass es gleich zu anstrengend werden könnte, liefern die US-Amerikaner prompt die nötige Portion Melodien, einen hymnischen Refrain oder einfach ein cool rockendes Riff. Langweilig wird einem in den knapp 40 Minuten nie und wer nicht genug bekommen kann, für den gibt es auch noch „Juggernaut: Omega“. Wobei „Alpha“ definitiv das zugänglichere Stück Musik ist, wenn auch sein Gegenstück keinen Deut schlechter ausgefallen ist.

www.facebook.com/PeripheryBand


6 von 7 Punkten

Tracklist:
1. A Black Minute
2. Mk Ultra
3. Heavy Heart
4. The Event
5. The Scourge
6. Alpha
7. 22 Faces
8. Rainbow Gravity
9. Four Lights
10. Psychosphere
Gesamtspielzeit: 41:30

maxomer
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Beitrag vom 30.01.2015
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