POSTHUM - The Black Northern Ritual
Label: Indie Recordings
Es ist ja streckenweise schon gar nicht mehr so einfach zu sagen, wo die Grenze von Post-Black und traditionellem Black Metal genau verläuft. POSTHUM aus Norwegen war dann noch dazu seit jeher eine Band, die sich auf genau diesem musikalischen Grenzgebiet angesiedelte. Mit `The Black Northern Ritua`` wird nun schon das dritte Album veröffentlicht, mit dem wieder die Genre-Nische zwischen den Genre-Nischen bedient wird. Wobei man festhalten muss, dass POSTHUM auf `The Black Northern Ritual` ihren Sound konsequent weiterentwickeln und dabei eine Schlagseite in Richtung traditionellerem Black Metal erhalten. Dafür finden sich mehrere Gründe.

Zum einen liegt es an der allgemeinen Produktion, die - und das mag jetzt kontraintuitiv klingen - insgesamt ein bisschen sauberer ist, wodurch die Gitarren aber wesentlich mehr in die Ohren schneiden. Wurde schon bei `Lights Out` durch die Produktion eine düstere Atmosphäre aufgebaut, folgt man diesem Weg jetzt konsequent weiter. Hatten die Gitarren zuvor noch etwas Wärme im Klang übrig, ist dieser inzwischen fast gänzlich wegerodiert. Auch die Stimme von Sänger/Gitarrist Jon Kristian Skar klingt in diesem Sinne böser als zuvor.

Aber auch im Songwriting finden sich deutlich weniger Post-Black-Elemente, die in den früheren Alben noch die düster-kalte Atmosphäre von Zeit zu Zeit durchbrachen. Dem wird nun vermehrt eine gewisse Simplizität vorgeschoben, in der man versucht die musikalischen Themen mit bemerkenswerter Konsequenz auszureizen. Aller simplen Mittel zum Trotz gewinnen die Songs so oft erstaunlichen Tiefgang, als bestes Beispiel dafür steht die Abschlussnummer `North`, in der dieses Konzept über zehn Minuten lang auf die Spitze getrieben wird.

Schlussendlich ist `The Black Northern Ritual` ein Album, das vordergründig durch seine Atmosphäre lebt. Die Vielfalt liegt im Detail und ist somit vielleicht nicht auf den ersten Streich zugänglich. Auch technisch werden keine atemberaubenden Höhenflüge geboten, was aber nicht an der Fähigkeit der Musiker liegt, sondern viel mehr an der minimalistischen Zugangsweise des Songwritings. Leicht zugängliche Kost ist es natürlich nicht, aber wann wäre das Black Metal schon jemals gewesen?. Eine belonende Hörerfahrung ist es aber auf jeden Fall.

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5.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Demon Black Skies
2. Condemned
3. To The Pits
4. The Black Northern Ritual
5. Vinter
6. A Disappearing Sun
7. North
Gesamtspielzeit: 40:16

Asator
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Beitrag vom 28.01.2015
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