Jorn Lande zählt für mich zu den unermüdlichen Sängern dieses Planeten, der mich immer wieder aufs Neue überrascht und scheinbar auch einen unerschöpfbaren Quell an neuen Ideen in sich birgt!
Dieses Mal bringt er mit dem norwegischen Gitarristen Trond Holter (bekannt als Teeny von WIG WAM) ein Konzeptalbum über das Leben, Leiden und Lieben von Vlad Tepes vulgo Graf Dracula auf den Markt. Die Geschichte ist jetzt natürlich nichts Neues, aber die Umsetzung schon, wie ich finde. Man kann das Album jetzt nicht als reine Rockoper und auch nicht als Musical mit härteren Riffs bezeichnen, dafür ist der Klangteppich, der einen hier empfängt, einfach zu breit gefächert.
Aber gehen wir dieses Werk von vorne an:

Mit „Hands Of Your God“ beginnt dieses musikalische Werk zuerst mit Meeresrauschen, Donner und Blitz. Dieses Intro wird dann durch eine akustische Gitarre abgelöst und der Stimme von Jorn Lande. Bass, Drums und E-Gitarre gesellen sich erst nach einiger Zeit dazu und steigern diese Nummer zu einem perfekten Opener, der uns die Türen zu Draculas Welt öffnet. Dann kommt schon der erste Kracher: „Walking On Water“ beinhaltet alles was man sich von einer fantastischen Hardrock-Nummer erwartet. Starke Riffs, starker Gesang, starker Refrain, geiles Solo - einfach ein Gedicht.

Mit “Swing of Death“ öffnet sich der oben angedeutete musikalische Fächer zum ersten Mal. Pianomusik mit stepptanzartigem Schlagzeug und einer Stimme aus dem Grammophon bringt dem Hörer eine poppige Musicalnummer zu Gehör, die auch gegen Ende mit folkloristischen Klängen aufwarten kann und trotzdem im Ganzen irgendwie überzeugt.

„Masquerade Ball“ beginnt rein akustisch und nur mit Landes Stimme, entwickelt sich aber ab der Mitte zur starken Rocknummer und bringt uns zum Ende hin mit neuerlichem Einsatz folkloristischer Instrumente den ersten Biss in seine „Never Ending Love“ Mina.

Mina/Lucy wird verkörpert bzw. gesungen von der norwegischen Sängerin Lena Fløitmoen Børresen und hat mit „Save Me“ ihren ersten Auftritt. Lenas Stimme passt sich perfekt derer Landes an und dieses erste Duett bedient die Melodic Rock-Schiene einwandfrei, aber auch in dieser Nummer gibt es einen Wechsel zum Step-Swing wie in „Swing Of Death“.
„River Of Tears“, „Queen Of The Dead“ und “Into The Dark” lässt das Hard Rock-Herz durch mehr Härte wieder höher schlagen. Wobei es sich bei „River Of Tears“ und“ Into The Dark“ um zwei weitere Duette handelt.

Bei der nächsten Nummer „True Love Through Blood” handelt es sich um eine reine Instrumental-Nummer, die auch den einen Punkt Abzug für die Topbewertung bringt. Braucht man nicht wirklich.
Mit dem letzten Duett und auch der letzten Nummer „Under The Gun“ endet die Reise mit Spieluhrausklang ins Leben von Graf Dracula leider. Aber man hat ja zum Glück die Wiederholungstaste und kann sich diese Perle (bei der ich mir jetzt sicher bin, dass sie nicht die Beachtung finden wird, die ihr zusteht) wieder von vorne reinziehen.