Warum sich eine Band LASTER nennt ist mir eher schleierhaft. Ob damit „der Laster“ oder „das Laster“ gemeint ist konnte ich leider nicht herausfinden. Diese Band stammt aus den Niederlanden und ist erst seit zwei Jahren aktiv. Musikalisch haben sie sich dem Atmospheric Black Metal verschreiben und kürzlich erschien ihr Debut-Album, das den Titel „De Verste Verte Is Hier“ trägt.

Aufgrund einer Länge von fast 45 Minuten und nur vier Tracks auf dem Album, sind die Titel eher länger ausgefallen, aber das ist ja beim Atmospheric Black Metal fast üblich. Bereits beim ersten Track „Alles Wat Mij Bevalt, Ontvalt Me“ bemerkt man, dass LASTER typische Vertreter dieses Genres sind. Die Musik ist extrem ruhig und fließt dahin und dazu gibt es eher leisen krächzenden Gesang. Zwischendurch sind auch ein paar schöne Gitarrenriffs eingestreut, sodass die Tracks trotz ihrer Länge nicht langweilig werden. Es ist die Musik, bei der man am besten die Augen schließt und sie einfach nur genießt. Bei „Tot De Tocht Ons Verlicht“ gibt es zwischendurch sogar eine Art Kirchengesang – eine nette Abwechslung! Der Gesang ist durchgehend eher leise, klingt aber teilweise fast schmerzverzerrt und hat etwas Leidendes an sich. Auch für „Ik - Mijn Masker“ haben sie sich eine Abwechslung zu den sphärischen Klängen einfallen lassen – das Ende des Titels besteht aus einem wunderschönen Klavierstück. Der Titeltrack „De Verste Verte Is Hier“ unterscheidet sich sehr von den anderen – er ist vom Tempo her deutlich schneller und der Gesang ist hier nicht düster und verzerrt sondern hell und klar, aber auch hier ist der Ausklang sehr sphärisch und somit ein passendes Ende.

Für Fans des Atmospheric Black Metal und von sehr langen stimmungsvollen Musikstücken ist dieses Album von LASTER sehr gut geeignet. Die kleinen Auflockerungen zwischendurch sind sehr gut gelungen und wirken absolut nicht störend. Also kann man sich ruhig das Laster gönnen bei LASTER hineinzuhören – sorry, das Wortspiel musste einfach sein!