Neues Jahr, neues Glück - so oder so ähnlich heißt es, wenn man den Jahreswechsel unbeschadet überstanden hat und alle Nachwirkungen vergessen sind. Ich kann mich auch glücklich schätzen, denn mit „Power From The Universe“ von BATTLEAXE kann sich der neueste Stoff in meiner Sammlung durchaus sehen und hören lassen.

Die Briten, die bisher spurlos an mir vorüber gingen, starteten ihre Karriere 1981 und beendeten sie 1990 nach drei durchaus soliden Scheiben wieder. Doch die Wege des Herrn sind unergründlich und so fanden die vier Musiker im Jahr 2010 wieder zusammen.

„Power From The Universe“ ist klassischer New Wave Of British Heavy Metal mit giftigem Gesang, der direkt aus den 80er stammen könnte. Halt, was heißt hier stammen könnte, der Stoff kommt direkt aus dieser Dekade. Werk Nummer zwei der Männer von der Insel wurde klangtechnisch aufgewertet und zum 30jährigen Jubiläum nochmals auf die Leute los gelassen. Selbst das Cover schreit nach Kitsch pur und erinnert sofort an „This Is Spinal Tap“. Hach, was waren die 80er ein Verbrechen für die Augen.

Acht Nummern und vier Bonus Tracks, die nur so vor Trueness strotzen, liefern genau das, was sich ein Kuttenträger erwartet. Kein Rumgejammer und keine unnötigen Spielerein, sondern erdigen und ehrlichen britischen Hard Rock. Natürlich liefern BATTLEAXE nicht die großen Lyriks oder erfinden das Rad neu, doch wie schon der Name der Truppe verrät, hier wird geholzt was das Zeug hält. Songs wie „Chopper Attack“, „Metal Rock“ (was für ein Titel) oder „Killer Woman“ bekommen sicher keinen Preis für Einfallsreichtum, kommen aber auf den Punkt und bleiben sofort im Ohr hängen. Dave King am Mikro kann durchaus als variabler Sänger bezeichnet werden und besitzt Talent. Auch der Rest der Truppe versteht sein Handwerk. Beim starken „Fortune Lady“ baut der Sänger ordentlich Spannung auf, ehe im Refrain dann die Stimme angezogen wird und er Gas gibt. Tolle Nummer, die ein wenig an RAINBOW erinnert. Im Übrigen klingen die Burschen ein bisschen nach ACCEPT, gemischt mit einer Prise SAXON und etwas ACDC zum Darüberstreuen, ohne dabei abkupfern zu wollen.

Nicht alle Songs reißen vom Hocker, doch Potenzial wäre sicherlich da gewesen, warum man den Sprung an die Spitze nicht schaffte bleibt reine Spekulation. Umso schöner, dass sich das Quartett wieder fand und voller Tatendrang ist. Vielleicht sieht man sich ja Mal in unseren Gefilden, denn die Briten sind sicher live eine Wucht. Wer klassischen NWOBHM sein Lebenselixier nennt, kann bei den Kriegern von BATTLEAXE eigentlich nichts falsch machen und hat mit den knackigen Songs sicher eine Freude.