CADAVERIA ist eine Horror Metal-Band aus Italien, die bereits seit 2001 besteht und in dieser Zeit auch mehrere Alben veröffentlicht hat. Wie schon Bandname und Genre verraten, haben sie sich für die dunkle und düstere Seite der Musik entschieden. Nun ist ihr neuestes Werk mit dem Titel „Silence“ erschienen, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass es da besonders ruhig zugeht!

Als ich das Bandfoto von CADAVERIA gesehen habe war deutlich zu erkennen, dass es da eine Sängerin gibt, aber wenn man den ersten Track „Velo (The Other Side Of Hate)“ hört, bekommt man leichte Zweifel. Zu flott gespielter melodischer Musik erklingt relativ tief krächzender Gesang, der Schauriges an sich hat – so wie die Hexen im Märchen klingen. Bei „Carnival Of Doom“ ist dann aber alles klar – glockenheller Gesang erklingt, der aber bald wieder in das Gekrächze mündet. Wirklich eine gelungene Idee um den Eindruck ihrer Musik in die richtige Richtung zu bringen. Was die Sängerin alles drauf hat kann man auch bei „Free Spirit“ hören – gegen Ende klingt sie wie ein kleines Mädchen. „The Soul That Doesn’t Sleep“ ist ein etwas ruhigerer Track, aber auch sehr interessant anzuhören. Teilweise kommt wieder der krächzende Gesang vor aber dann eine relativ verführerische Stimme – tja, Hexen können wohl beides perfekt. Es folgen zwei härtere Tracks – besonders „Out Loud“ ist ein hämmernder Death Metal-Track, bei dem es nur tiefes Growling gibt. Deutlich ruhiger ist „Death, Again“ aber dennoch ist es ein sehr intensiver Track durch den lasziven Klargesang und das beinahe bösartig wirkende Growling. Die letzten Tracks sind in ähnlicher Weise aufgebaut, bieten aber doch das eine oder andere Schmankerl, so dass sich ein rundum gelungenes Ganzes ergibt.

Ich bin von CADAVERIA sehr positiv überrascht. Ich hatte noch nie zuvor von ihnen gehört, aber sie haben mich auf Anhieb überzeugt. Das breite Stimmspektrum dieser Sängerin, die sich so wie die Band nennt, ist ein Hammer. Sie kann wirklich alles damit präsentieren. Während andere growlende Sängerinnen sich weitestgehend darauf beschränken, wechselt sie auch immer wieder zum Klargesang in verschiedenen Variationen. Aber CADAVERIA machen auch gute Musik – die soll neben meiner Begeisterung für die Sängerin nicht untergehen. Es gibt eine große Bandbreite von harter und melodischer Musik und auch das eine oder andere Gitarrensolo lockert die Sache immer wieder auf.
Ich möchte hier keine spezielle Empfehlung aussprechen – alle diejenigen, die Sängerinnen in der Metalwelt nicht fehl am Platze finden, sollten auf jeden Fall einmal hineinhören.