Korea ist nicht unbedingt für Metal Bands bekannt, aber es gibt sie dort doch. MADMANS ESPRIT ist eine Progressive Dark Metal Band aus diesem fernen Land und bereits seit 2010 aktiv. Nun haben sie ihr erstes Album mit dem deutschen Titel „Nacht“ veröffentlicht und man darf gespannt sein, wie die Koreaner die Metal-Welt sehen und welche Ideen sie darin verarbeitet haben.

Ehrlich gesagt hab ich noch nie etwas Vergleichbares gehört wie diese Musik. Gleich beim ersten Track „My Little, Dark Paradise“ begibt man sich auf eine abenteuerliche musikalische Reise mit vielen eigentümlichen Variationen. Zwischendurch gibt es Elemente aus dem Black Metal, aber dann wieder Gesang wie aus einer Chinesischen Oper. Auch musikalisch bieten sie ziemlich viele Ecken und Kanten und es ist nicht unbedingt leicht verdauliche Kost, die sie präsentieren. Manchmal klingt es auch etwas scheppernd und so gar nicht nach üblichen Instrumenten, sondern eher betont elektronisch. Bei „A Gaunt Tree“ ist dann doch eine Gitarre im Einsatz, aber hier überschlägt sich die hohe Stimme des Sängers gelegentlich und klingt total verzweifelt – sehr eigenwillig und sehr fernöstlich und äußerst schwer verdaulich – ich hab dabei jedenfalls ganz schön mit den Ohren geschlackert! Danach gibt es ein Kontrastprogramm – „The Lily And The Rose“ wird mit ruhigen Cello-Klängen eingeleitet, aber in weiterer Folge wird auch daraus ein von ziemlich verzweifeltem Geschrei geprägter Track und mit lautstarkem Gebrüll geht es auch bei „Absolute Darkness“ weiter, das aber zum Glück nach einer Weile abbricht und zu einem relativ düsteren Dark Metal Song wird, der aber leider doch nicht ohne Gekreische auskommt. Sehr erstaunlich ist jedoch, dass sie einen Deutschen Titel dabei haben. „In Der Nacht“ ist der letzte und auch schönste Track auf dem Album. Eher ruhig und sehr stimmungsvoll, zwar zwischendurch mit ein paar härteren Einschlägen, aber im Prinzip ein gelungenes Stück Musik. Schade, dass nicht alle so waren.

Also mir hat sich diese Art von Musik nicht ganz erschlossen. Interessant sind die Teile wo es nach Chinesischer Oper klingt, aber großteils besteht der Gesang aus klagendem Geschrei und das tut auf die Dauer in den Ohren weh.
Zwischendurch klingt es zwar auch ziemlich angenehm düster aber durch den schreienden Gesang wird Vieles zunichte gemacht. Schade, dass sie nicht so eine musikalische Entdeckung waren, wie ich gehofft hatte.