Bei der Kombination aus Artwork, Bandname und Albumtitel hätte ich im Fall von ABANDON HOPEs „Settle The Score“ schnell auf eine weitere gesichtslose Metalcore-Band aus Europa gewettet. Doch weit gefehlt. Die aus Münster stammenden Jungs schaffen hier einen tollen Genremix aus Alternative Metal, Southern Rock, Groove und vielen weiteren, meist modernen Elementen.

So klingt der Opener „Right Or Not“ dank seines Grooves etwas nach alten GODSMACK, wenn auch nicht ganz so druckvoll, hat aber dennoch einen ganz eigenen Vibe. Doch ABANDON HOPE haben noch weitere Einflüsse und lassen gerne mal Erinnerungen an BLACK LABEL SOCIETY, SOUNDGARDEN, ALICE IN CHAINS oder PANTERA aufkommen. Alles aber nur dezent und ohne auch nur einmal wie eine Kopie zu klingen. Dennoch erreicht man das Niveau dieser Größen trotz ambitioniertem und abwechslungsreichem Spiel nicht. Außerdem bleibt die Produktion sowie die Stimme von Frontmann Michael Homborg einfach immer etwas zu dünn. Doch die Hymne „Catharsis“, das treibende Groove-Monster „Turmoil“ oder der Southern-Rock Fußwipper „Settle The Score“ machen durchaus Spaß und zeigen das Talent von ABANDON HOPE sehr schön auf. Live dürften die Herren nämlich auch ganz schön ein Wetter machen, wenn die Songs adäquat auf die Bühne gebracht werden. Man kann aber auch härtere Töne anschlagen, wie dann das stampfende „Jackyll & Daniels“, das flotte „Memories“, oder der abschließende 7-Minüter „Sweet Surrender“ souverän zeigen.

ABANDON HOPE liefern einen schönen Mix aus Metal und Southern Rock mit viel Abwechslung und Groove, der Fans genannter Bands durchaus schmecken könnte, Luft nach oben ist dennoch noch genügend vorhanden.