WILL WILDE - Raw Blues
Label: Rock The Earth
Rein optisch verkörpert WILL WILDE ja nicht unbedingt das Klischeebild des typischen Bluesman. Vielmehr würde der sympathische junge Brite mit den langen blonden Haaren auch als Frontman einer Hard Rock oder Metalband eine gute Figur machen. Nichts desto trotz hat sich WILDE, der nicht umsonst den Beinamen „Harmonica“ trägt, dem klassischen Blues verschrieben und unternimmt, im Gegensatz zu Kollegen wie Philip Sayce oder auch Aynsley Lister, auch kaum Ausflüge in die Hard Rock / Classic Rock Richtung. Flossen auf dem Vorgängeralbum „Unleashed“ auch Einflüsse aus Funk, Soul und Gospel in seine Musik ein, so regiert auf „Raw Blues“ wie der Name schon sagt der klassische, raue Chicago Blues, welcher ihm als Inspiration zum Musikmachen diente. WILDE veredelt die klassischen Bluesstücke mit einer fantastischen, teilweise tiefschwarz klingenden Soulstimme und seinem virtuosen Mundharmonika-Spiel (ein Duell zwischen Leadgitarre und Mundharmonika ist besonders live wirklich ein Erlebnis!). Nicht umsonst war er bereits viermal für den britischen Blues Award in der Kategorie Best Harmonicaplayer nominiert. Textlich verarbeitet er autobiografische Erlebnisse, so handelt das treibende „Thirty Eight“ von seiner Beziehung zu einer älteren Frau und den daraus resultierenden Vorurteilen der Umgebung, während Nummern wie „Numb“ und „Citalopram Blues“ von Phasen der Depression und deren medikamentöser Behandlung, sowie den damit einhergehenden Nebenwirkungen („Numb“) handeln.

Mit Nummern wie dem beschwingten „Your Days Are Numbered“, „What Makes People“ oder dem einzigen etwas mehr in die klassische Rock-Richtung tendierenden „You’re My Only Girl“ beweist WILL WILDE, dass er nicht umsonst als der aufsteigende Stern am Blues-Himmel bezeichnet wird. Aber auch die restlichen Stücke, ob jetzt WILLs eigene Nummern oder Coverversionen von seinen favorisierten Blues Musikern („Mean Mistreatin Mama“, „What Makes People“ oder „Get Me Some“), können durch die Bank überzeugen.

Blues-Puristen sei die Scheibe ohnehin vorbehaltlos empfohlen, aber auch alle anderen Freunde von handgemachter ehrlicher Musik sollten auf jeden Fall einmal in „Raw Blues“ reinhören, es lohnt sich definitiv.

www.willharmonicawilde.com


6.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Paranoia
2. Thirty Eight
3. Numb
4. Your Days Are Numbered
5. Get Me Some
6. Midnight Girl
7. Mean Mistreatin Mama
8. What Makes People
9. Citalopram Blues
10. You’re My Only Girl
Gesamtspielzeit: 46:26

Mike
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Beitrag vom 17.12.2014
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