SOLEFALD ist das Projekt von zwei Norwegischen Musikern, die sich seit beinahe 20 Jahren dem Avantgarde Black Metal in vielerlei Variationen widmen. Sie haben über die Jahre hinweg sieben Alben veröffentlicht und nun kommt ihre neueste EP mit dem Titel „Norrønasongen Kosmopolis Nord“ auf den Markt und sie haben darauf fünf Titel verewigt. Einer der beiden Musiker ist auch bei der Band STURMGEIST aktiv und bei zwei der Titel steht dabei „Vs STURMGEIST The Fall Of Rome“ Ob es sich dabei um eine Koproduktion handelt konnte ich jedoch nicht ausforschen.

Auch wenn man die Band nicht kennt, weiß man bereits beim ersten Track „Norrønaprogen“, dass sie nur aus Norwegen kommen können. Wunderbare nordische Weisen erklingen und dazu sonorer, monotoner Gesang. Nach einer Weile ändert sich die musikalische Stimmung und auch der Gesang wechselt zwischen höherem Klargesang und der tiefen Stimme – ein Duett der ganz besonderen Art. Leitinstrument ist fast immer eine Flöte, die diesen besonderen urtümlichen Sound unterstützt. Dieser Eindruck verschwindet jedoch schlagartig beim „Det Siste Landskap“ – dieser Track ist ganz anders gestaltet – auch hier gibt es zweierlei Gesang, aber irgendwie strahlt die Machart eine gewisse Trostlosigkeit aus, musikalisch dominieren Gitarre und eine Art monotones Schlaginstrument. „Norskdom“ ist dagegen wieder ein richtiger Norweger-Song mit Dudelsack und gleichförmigem Gesang – schade nur, dass es ein so kurzer Track ist.
Danach folgen noch die beiden Titel mit dem STURMGEIST-Bezug. Der erste klingt sehr eigenwillig – es gibt zwar auch wieder den ruhigen, angenehmen Gesang aber musikalisch klingt es beinahe etwas sphärisch und somit gar nicht nordisch. Beim letzten Track „Vargen“ kehrt man aber musikalisch wieder in die Nordischen Traditionen zurück und es ist ein sehr schöner Abschluss dieser EP.

Wer ein Freund der traditionellen Norwegischen Folk-Melodien ist, der ist mit dieser EP von SOLEFALD teilweise sehr gut bedient. Sie machen zwar auch Ausflüge in andere Klangwelten, deren Sinnhaftigkeit ich nicht so ganz verstehe, aber der Großteil ist wirklich wunderbare Nordische Musik, bei der man die Augen schließen und sich gedanklich in längst vergangene Zeiten begeben kann.
Vielleicht sollten sich SOLEFALD ganz auf diese Art Musik verlegen – damit könnten sie sich einen Sonderstatus wie etwa WARDRUNA schaffen, aber vermutlich ist das nicht ihr Bestreben. Hineinhorchen lohnt sich jedoch auf jeden Fall – besonders beim ersten Track!