MISANTROPIC MIGHT - Menschenhasser
Label: Black Skull Records
Wirklich allzu viel hat sich in der Österreichischen Black Metal Szene in den letzten Jahren nicht getan. Natürlich - dann und wann gab’s ein Lebenszeichen, aber florierend war das jetzt eigentlich nicht. Inzwischen tut sich aber was im Untergrund. Zum Beispiel legt die Wiener Formation MISANTROPIC MIGHT (auch bekannt als PARENTAL ADVISORY, wenn man den Mann hinterm Schlagzeug austauscht und ein bisschen auf der Bühne rotiert) nach zehn Jahren Studiopause ein neues Album nach. Genretechnisch ist das ganze Unterfangen übrigens ein bisschen eine Gratwanderung.

Während man sich beim Riffing weitgehend schwarzmetallisch gibt, wirkt die Struktur der Songs verdächtig von Death Metal geprägt. Anstatt minuziösem Aufbau von Atmosphäre und komplexen Songstrukturen à la MAYHEM holt man gleich zum präventiven Schlag aus und fährt mit brettlharten Riffs über alles drüber. Das klingt jetzt vielleicht ein bisschen nach der berüchtigen Panzer Division von MARDUK, aber ganz so destruktiv geht man auch nicht ans Werk. Die Gitarren tragen große Teile der Songs durch relativ simple Melodien, das geschieht mal etwas grooviger, mal etwas punkiger, mal etwas brutaler. GORGOROTHs „Quantos Possunt Ad Satanitatem Trahunt“ auf Speed sozusagen. Der GORGOROTH-Vergleich funktioniert im Übrigen auch für den großteil der Vocals, die mitunter jenen von Pest auf eben genau diesem Album ähneln. Tiefe Growls gibt’s streckenweise auch, wo wir wieder bei Death Metal-Einflüssen wären. Der Track „Sunset In Hell“ springt schlussendlich aber aus dem restlichen Konzept heraus, in erster Linie, weil das erste Thema frappierend an die späten ROTTING CHRIST erinnert.

Als Black Metal Scheibe betrachtet ist „Menschenhasser“ ein recht leicht zugängliches Album. Technisch auf recht hohem Niveau eingespielt, schnell, über weite Strecken auch abwechslungsreich genug, aber dabei doch immer sehr geradlinig. Die düstere Atmosphäre bleibt somit leider etwas auf der Strecke. Black Metal durch eine Death Metal Schablone. Blackened Death Metal ist’s aber auch nicht - die ewige Genrefrage halt. Insgesamt funktioniert das Konzept aber recht gut. Prädikat: durchaus hörenswert.

de-de.facebook.com/misanthropicmight


5.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. War
2. Menschenhasser
3. Doomsday
4. Fallen Kingdom
5. Touched By Fire
6. Sunset In Hell
7. Human Scum
8. Becoming The Misanthrope
Gesamtspielzeit: 46:13

Asator
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Beitrag vom 10.12.2014
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