Dass es in Sachen Metalcore im österreichischen Sektor einiges zu entdecken gibt wissen wir nicht nur dank Export-Schlager THE SORROW, denn bei uns tummeln sich im Untergrund noch einige weitere junge Truppen mit viel Potential. Auch die 2012 gegründeten Eferdinger AGAINST OUR BURIAL haben sich diesem Genre verschrieben und versuchen ihre eigene Nische zu finden.

Das mit der Nische klappt nur bedingt, doch gelungenes Songwriting, technische Raffinesse und ein paar nette Ideen lassen „Time-Lapse“ international konkurrenzfähig erscheinen, ohne das Rad neu zu erfinden oder große Überraschungen mit in das etwas angestaubte Genre zu bringen. Mit einem Mix aus Metalcore, Melodic Death und Hardcore schaffen es die fünf Oberösterreicher (plus Gastsängerin) über zwölf Songs lang auf hohem Niveau zu überzeugen und gefallen mit kurzweiligem Spiel. Schon die professionelle Aufmachung, das schicke Artwork und der fette Sound zeigen, dass es AGAINST OUR BURIAL ernst meinen und sehr viel Hoffnung in ihr Debüt setzen. Auch wenn man von bekannten Schemen inklusive Breakdown-Orgien nur selten abweicht, so überzeugen vor allem die intelligent eingesetzten Melodien und der abwechslungsreiche Gesang von David Fallmann, der Screams, Grunts und auch cleane Vocals absolut gekonnt und immer zum Moment passend einsetzt. Auch wenn vieles von AGAINST OUR BURIAL bekannt tönt, so scheinen die Einflüsse der Band gar mannigfaltig zu sein, denn mit etwas Fantasie findet man da so allerlei wie HATEBREED, UNEARTH, ALL THAT REMAINS, LAMB OF GOD oder KILLSWITCH ENGAGE. Dennoch tönen die Jungs eigentlich nie wie eine Kopie einer der genannten Bands, vielmehr vermischen sie die Einflüsse zu einem ganz eigenen Potpourri des Metalcore, der mal schön aggressiv tönt und im nächsten Moment durchaus eingängig sein kann und auch gerne darf.

Wer auf melodischen, aber aggressiven Metalcore steht oder mit einem der genannten Bands etwas anfangen kann, der sollte AGAINST OUR BURIAL unbedingt eine Chance geben. Verdient hätte es sich die junge Truppe auf jeden Fall mit diesem ambitionierten und professionell tönenden Debüt.