HARMONY - Theatre Of Redemption
Label: Ulterium Records
Lange hofften Fans von LOST HORIZON, dass sich die Band um Ausnahmesänger Daniel Heiman endlich wieder aufrappelt und den zwei legendären Werken „Awakening The World“ (2001) und „A Flame To The Ground Beneath“ (2003) einen Nachfolger schenken. Zwar beschäftigte sich der Schwede mit der gewaltigen Stimme mit Bands und Projekten wie LAVETT oder HEED, die jedoch auf anderem Terrain unterwegs waren und bei weitem nicht das Mögliche aus ihm raus holten. Nun stieg er nach bereits absolvierten Guest-Vocals bei den Landskollegen HARMONY ein um deren Drittwerk zu veredeln.

Zu Beginn gleich eine schlechte und eine gute Nachricht – die Gute ist, dass Daniel hier wieder zu Höchstformen aufläuft, die Schlechte – er ist nur als Session-Member gelistet und somit die Zukunft von HARMONY ungewiss. HARMONY bewegen sich auf melodischen Power Metal Pfaden, mit düsterem Unterton, mit leichtem Hang zum Bombast und einer progressiven Schlagseite, weshalb Fans von KAMELOT, SERENITY oder EVERGREY hellhörig werden dürften.

HARMONY steigen mit „Window Of My Soul“ stark ein, der Midtempo-Song kommt sehr atmosphärisch und düster daher, glänzt mit tollem Songwriting, flotten Einschüben und einem schön einprägsamen Refrain. Daniels Stimme geht zwar in gute Höhen, bewegt sich aber in angenehmen Bereichen. Ausflüge in unendliche Höhen á la „Pure“ oder „Highlander“ sucht man zwar vergebens, den Raum gibt ihm HARMONY aber nicht wirklich. Macht nichts, denn schnelle und technisch anspruchsvolle Ohwürmer wie „Crown Me King“ oder Mitsingstampfer wie ihn „Inhale“ darstellt, machen unheimlich Spaß und Lust auf mehr. Ein großes Highlight liefert man dann mit dem tiefgründigen „What If...“ – tolle Orchestrierung, Heimann bekommt mehr Raum, der Spannungsbogen ist enorm, die Riffs knackig und der Refrain zum Niederknien. Auch wenn HARMONY auf ihrem Drittling „Theatre Of Redemption“ nie über die 6-Minutengrenze hinausschießen, schwingt immer ein progressiver Unterton mit, der die Songs langlebig und lange spannend erscheinen lässt. Auch der treibende Titeltrack, das mystisch tönende „Bloodbound“ und das orientalisch anmutende „Son Of The Morning“ machen eine verdammt gute Figur. Auch nach unzähligen Durchläufen sind auf „Theatre Of Redemption“ keine schwachen Songs oder Momente zu finden, denn auch für Abwechslung ist gesorgt und von dieser Gesangsperformance kann man sowieso nicht genug bekommen.

HARMONY sind aktuell vielleicht noch ein unbeschriebenes Blatt, aber die Kombination aus dem verdammt starken Songwriting und dem Ausnahmetalent Daniel Heiman, den sie hoffentlich im Bandgefüge halten können, sollte der eine oder andere Durchbruch nicht lange auf sich warten lassen. Fans des anspruchsvollen Melodic Power Metals müssen hier ein Ohr riskieren.

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6 von 7 Punkten

Tracklist:
1. The Window Of My Soul
2. Inhale
3. Crown Me King
4. Son Of The Morning
5. What If...
6. Theater Of Redemption
7. Bloodbound
8. You Are
9. Hands Of Time
10. In Search Of
Gesamtspielzeit: 51:10

maxomer
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Beitrag vom 25.11.2014
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