SCARGOD - Sacrilegious Symphonies
Label: Noisehead Records
Das Dark Metal Genre mit Hang zur Gothästhetik ist hierzulande ein nicht wirklich gut bedientes Genre. Sucht man dann auch noch etwas mit tatsächlichem Live-Orchester im Studio, wird man eigentlich kaum mehr fündig. SCARGOD setzen mit ihrem Debüt-Album `Sacrilegious Symphonies` dazu an, diese Lücke zu füllen. Die Herren hinter diesem Projekt sind übrigens auch keine Unbekannten. So hat Sänger Dr. Maze Pain (SHADOW’S GREY) mit Mike Hell (DISASTROUS MURMUR), Malthus Unholytoxicomaniac (HELLSAW) und Feanor Omega (ECHELON, NEBELFRONT) alles andere als blutige Anfänger um sich geschart. Und dennoch hat „Sacrilegious Symphonies“ einige auffällige Schwächen.

Dass man wie gesagt auf ein tatsächliches Orchester im Studio gesetzt hat, ist ja an sich ein löbliches Unterfangen. Da es aber nur ein kleineres Orchester geworden ist, fehlt in manchen Passagen einfach die nötige Opulenz. Natürlich man kann nicht verlangen, dass das gesamte Prager Orchester die Spuren einspielt, aber man geht eben ein gewisses Risiko ein, dass den Songs dann zumal Kraft fehlt. Ein weiterer Fallstrick ist übrigens auch das Komponieren der klassischen Instrumente. Das funktioniert bei „Sacrilegious Symphonies“ mal besser und mal schlechter. In `The Hymns Of My Disgrace` lässt die Qualität der Komposition für das Orchester zumindest zu Beginn etwas zu wünschen übrig. Bei „Enthroned Darkness“ - einem der härteren Songs auf dem Album - läuft die Sache dann schon besser. Das Orchester wird spärlicher eingesetzt und auch die weiblichen Gesangspassagen kommen gut zur Geltung und verleihen dem Song eine schöne Abwechslung.

Das zweite Problem von „Sacrilegious Symphonies“ betrifft dann die Texte, die zum Teil einfach zu plump und vulgär („Nuns, Faggots and Lewd Blasphemers“) oder generell einfach sprachlich und lyrisch zu fad sind („Ravished Boys Complaint“). Das ist zwar öfters ein Problem, wenn nicht in der eigenen Muttersprache geschrieben wird, fällt aber dann besonders ins Gewicht, wenn der Text richtig verständlich gesungen wird - noch dazu mit zumindest ein bisschen einem österreichischen Akzent im Englischen. Das kann man jetzt aber vielleicht als Luxusprobleme abschreiben.

„Sacrilegious Symphonies“ hat also seine Höhen und Tiefen, ist insgesamt aber ein durchaus interessanter Beitrag zum österreichischen Musikgeschehen, in den eine Vielzahl von Stilen vermengt werden. Man findet beim Durchhören einige gute musikalische Ideen, die zum Teil aber nicht mit letzter Konsequenz verfolgt werden. SCARGOD bleiben auf ihrem ersten Album also leider unter ihrem Potential. Aus den Augen sollte man sie aber auch nicht verlieren.

www.facebook.com/scargodband


4.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Nuns, Faggots And Lewd Blasphemers
2. Deface The Impragnabel Church
3. The Hymns Of My Disgrace
4. Ravished Boys Complaint
5. Enthroned Darkness
6. Book Of Lies
7. Total Eon Warfare
8. Ravished Boy Complaint (orchestral Version)
Gesamtspielzeit: 40:10

Asator
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Beitrag vom 22.11.2014
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