RAUNCHY - Vices. Virtues. Visions.
Label: Massacre Records
Die Modern Metaller RAUNCHY haben schon eine bewegte Vergangenheit mit einigen Hochs und Tiefs hinter sich. Zuletzt wurde es aber leider recht ruhig um die Truppe, die seit 2010 und dem starken Release „A Discord Electric“ nichts mehr von sich hören ließ. Doch jetzt sind sie mit dem siebten Werk „Vices. Virtues. Visions.“ und neuem Sänger zurück. Der seit 2004 frontende Kaspar Thomsen verließ nämlich im vergangen Jahr die Band und wurde durch Mike Semesky (INTERVALS) ersetzt.

Doch alles ist beim alten im Hause RAUNCHY. Mike ist abwechslungsreich, punktet sowohl in den aggressiven Shouts sowie bei den zahlreichen cleanen Passagen. Auf dem ersten Blick fällt auf, dass RAUNCHY wieder etwas verstärkt auf elektronische und industrielle Elemente setzen, lassen aber den Härtegrad nicht aus den Augen und geben auch mal gut Gas. „Eyes Of A Storm“ und „Truth Taker“ zeigen zu Beginn schön, dass die Dänen es verstehen, elektronische Elemente und poppige Melodien mit aggressivem Neo-Thrash Metal zu paaren. Während die Strophen meist die brutale Seite offenbaren, setzt man bei Refrains auf eingängige, oftmals tanzbare Melodien, die sich schnell im Ohr festsetzen, aber nie nervig oder zu aufdringlich wirken. „Digital Dreamer“ überrascht dann mit einer Industrial-Breitseite und erinnert vom Gesang und der Rhythmik her stark an Peter Tägtgrens PAIN. RAUNCHY versuchen auch eine ausgewogene Mischung zu finden, denn während „The Castaway Crown“ mit hüpfenden Drums und einem dezenten Synthie-Overkill Disco-Flair erzeugen, holen sie im nächsten Moment wieder die Keule raus und knüppeln was das Zeug hält. Auch „Anesthesia Throne“ geht gut nach vorne und wartet mit starker Gitarrenarbeit von Tilsted und Christensen auf, ehe man bei „Luxuria“ electro-rockig zum Hüpfen animiert. „I, Avarice“ lässt sich nochmal etwas von PAIN inspirieren und „Frozen Earth“ geht gut ins Ohr, ehe man mit zwei Songs, die über sieben Minuten kommen, das Album abschließt. „Clarity“ und „The Singularity Heart“ sind dementsprechend vielschichtig sowie vielseitig und zeigen das songwriterische Können der Band auf.

Es ist schön, dass RAUNCHY trotz längerer Pause und neuem Sänger noch nach sich selbst klingen und auch heute noch die Mischung aus Metal, Electro und Pop gut im Griff haben. Vielleicht driftet man das eine oder andere Mal zu sehr in Pop-Gefilde ab, versöhnt dann aber wieder mit fetten Metal-Attacken. Fans von MNEMIC, EMERGENCY GATE oder auch FEAR FACTORY (sofern man die softeren Momente mag), können hier gerne reinhören.

www.raunchy.dk


6 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Eye Of A Storm
2. Truth Taker
3. Digital Dreamer
4. Never Enough
5. The Castaway Crown
6. Anesthesia Throne
7. Luxuria
8. I, Avarice
9. Frozen Earth
10. Clarity
11. The Singularity Heart
Gesamtspielzeit: 63:10

maxomer
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Beitrag vom 12.11.2014
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