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STATUS QUO - Aquostic - Stripped Bare
Label: Edel (earMusic) |
STATUS QUO sind wohl die Rock-Dinosaurier schlechthin. Fast 50 Jahre haben Gründungsmitglieder Francis Rossi, Rick Parfitt und der Rest der Truppe mit ihrer Formation am Buckel, doch von Ruhestand oder Alterserscheinungen ist nichts zu sehen. Davon konnte ich mich heuer am See Rock Festival in Graz selbst überzeugen, wo die Briten zu den stärksten Bands des Wochenendes gehörten und so manchen Jungspunden zeigten, wie man ordentlich rockt. Unzählige Klassiker und Meilensteine der Musikgeschichte können diese etwas in die Jahre gekommenen Herren ihr Eigen nennen. Und wer so einen Fundus im Gepäck hat, der braucht keinem mehr etwas beweisen und so machen STATUS QUO was sie wollen und liefern ein Album ab, mit dem so wahrscheinlich keiner gerechnet hat. „Aquostic (Stripped Bare)“ bietet genau das, was der Titel verspricht, 25 (davon drei Bonus Songs) komplett überarbeitete Hits und Schmankerl, bei denen die Verstärker ausbleiben und die E-Gitarren im Kasten verstaut wurden. Lagerfeuer-Stimmung anstatt bebenden Boxen bieten diese teilweise sehr gewöhnungsbedürftigen Nummern, unter denen sich Raritäten, Klassiker und Charterfolge befinden.
Aufgenommen wurde das Album in London und man merkt, dass hier Künstler am Werk sind, die Freude an ihrer Musik haben. Viele Nummern sind kaum wieder zu erkennen, so findet man sowohl Background-Sängerinnen wie auch sanfte Passagen mit Streichern. Man könnte fast sagen, dass hier immer wieder der Blues regiert. Das geniale „Caroline“, der Partysong „Whatever You Want“ oder „Paper Plane“ sind auch in den neues Versionen ohne Probleme zu erkennen. Also keine Angst, die Gitarren sind nach wie vor in Gebrauch, wenn auch etwas leiser und die Jungs von STATUS QUO sind begnadete Musiker die sich einen Ausflug in andere Genres locker leisten können. Dass die Herren von der Insel auch Humor besitzen beweist das Cover von „Aquostic“, auf dem die Musiker nackt zu sehen sind, bedeckt nur von ihren besten Stücken, stimmt den Instrumenten.
Und „Don´t Drive My Car“ möchte ich noch erwähnen, das mit weiblicher Begleitung zu den schöneren Neuinterpretationen gehört.
Wer harte und schnelle Nummern erwartet und mit Veränderungen oder Experimenten nichts anfangen kann, der sollte die Finger von dieser Platte lassen, denn der könnte enttäuscht sein. Wer offen für Neues ist und STATUS QUO verehrt, der wird hier neue Seiten der Band entdecken und zum Kuscheln oder Chillen eignet sich diese Platte ausgezeichnet. Doch nach dieser eher softeren Gangart schmeiße ich persönlich doch lieber „Rockin´ All Over The World“ von 1977 in den CD-Player um den Burschen mit E-Gitarren und Verstärkern zu lauschen.
www.statusquo.co.uk
5.5 von 7 Punkten
Tracklist: 1. Pictures Of Matchstick Men 2. Down The Dustpipe 3. Na Na Na 4. Paper Plane 5. All The Reasons 6. Reason For Living 7. And It´s Better Now 8. Caroline 9. Softer Ride 10. Claudie 11. Break The Rules 12. Down Down 13. Little Lady, Mystery Song 14. Rain 15. Rockin´ All Over The World 16. Again And Again, Whatever You Want 17. What You´re Proposing 18. Rock ´N´ Roll 19. Don´t Drive My Car 20. Marguerita Time 21. Rollin´ Home 22. Burning Bridges 23. Rock ´til You Drop Gesamtspielzeit: 70:32
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Beitrag vom 07.11.2014 Zurück
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