BETHLEHEM - Hexakosioihexekontahexaphobia
Label: Prophecy Productions
BETHLEHEM stammen aus Nordrhein-Westphalen und sind seit mehr als 20 Jahren aktiv. Alle drei Musiker sind auch in anderen Bands aktiv, aber sie haben über die Jahre hinweg viele BETHLEHEM-CDs produziert. Musikalisch sind sie Vertreter des Dark Metal und schon ein kurzer Blick auf ihre Track-Liste verrät, dass sie ziemlich aggressiv Themen aufgreifen. Dieser Tage ist ihr neuestes Album mit dem unaussprechlichen Titel „Hexakosioihexekontahexaphobia“ erschienen und man darf gespannt sein, was sich dahinter verbirgt.

Was gleich beim ersten Titel „Ein Kettenwolf Greint 13:11-18“ auffällt, ist der eigenwillige Gesangsstil. Wie ich nachlesen konnte, bedienen sie sich bei ihren Texten der Chiffrenlyrik, also ist alles verschlüsselt und geheimnisvoll und es klingt wie ein Gedicht, das im Sprechgesang vorgetragen wird. Die Musik bleibt weitestgehend im Hintergrund – der Gesang ist das dominante Element. Man bekommt aber auch schöne Melodien zu hören und ein gewisser Hang zum Industrial ist dabei unüberhörbar – besonders bei „Egon Erwin’s Mongo-Mumu“ fällt das stark auf. „Verbracht In Plastiknacht“ ist ein sehr aggressiv gesungener Titel und bei „Gebor’n Um Zu Versagen“ wird man dann beinahe depressiv. Von einem Extrem ins andere sozusagen. Bei „Spontaner Freitod“ wird man mit einem lauten Schrei aus der ruhigen und tristen Atmosphäre gerissen – hier geht’s deutlich härter zur Sache und der Gesang klingt wie eine bitterböse Anklage. Erstaunlicherweise gibt es auch einen schön klingenden Instrumentaltrack auf dem Album – wie sie dabei auf den Titel „Höchst Alberner Wichs“ gekommen sind, bleibt wohl ein Rätsel. „Ich Aß Gern’ Federn“ ist ein äußerst stimmungsvoller und beinahe bombastischer Track, dessen Sinn sich mir zwar nicht erschloss, der aber wunderbar anzuhören ist. „Kinski’s Cordycepsgemach“ ist ein musikalischer Ausflug in das Genre NDH, was aber sehr gut zum Inhalt passt. Der letzte Track „Antlitz Eines Teilzeitfreaks“ ist aber wieder in ihrem typischen Stil gehalten und somit ein schöner Abschluss des Albums.

„Hexakosioihexekontahexaphobia“ ist ein sehr abwechslungsreiches Album – in jeder Hinsicht. Die Musik ist sehr variantenreich und auch der Gesang wechselt immer wieder an Intensität. Der lyrische Gesangsstil ist anfangs etwas seltsam anzuhören, man gewöhnt sich aber relativ schnell daran. Um die verborgenen Aussagen in ihren Texten zu erkennen muss man sich die einzelnen Songs sicher öfter anhören und sich in die phantastische Welt von BETHLEHEM vertiefen. Fans der düsteren Gesänge sollen aber auf jeden Fall einmal hineinhören – es wird sicher viele geben, die daran Gefallen finden könnten.

www.facebook.com/bethlehemofficial


5.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Ein Kettenwolf Greint 13:11-18
2. Egon Erwin’s Mongo-Mumu
3. Verbracht In Plastiknacht
4. Gebor’n Um Zu Versagen
5. Nazi Zombies Mit Tourette-Syndrom
6. Spontaner Freitod
7. Warum Wurdest Du Bloß Solch Ein Schwein?
8. Höchst Alberner Wichs
9. Ich Aß Gern’ Federn
10. Letale Familiäre Insomnie
11. Kinski’s Cordycepsgemach
12. Antlitz Eines Teilzeitfreaks
Gesamtspielzeit: 63:11

Metalmama
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Beitrag vom 27.10.2014
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