OBITUARY - Inked In Blood
Label: Relapse Records
Ich muss zugeben, ich habe mir um die eigentlich unkaputtbaren Old-School Deather OBITUARY bereits etwas Sorgen gemacht. Doch pünktlich zum 30. Geburtstag und dem zehnten Jahrestag seit der Wiedervereinigung, melden sich die Florida-Death Metaller endlich mit dem längst überfälligen Nachfolger zu „Darkest Day“ zurück und lassen die fünf Jahre des Wartens mühelos vergessen.

Zwar hat sich Einiges im Bandgefüge getan, doch die wichtigsten Zahnrädchen in der Death Metal Maschine OBITUARY in Form von Riffmeister Trevor Perez, dem einzigartigen Rhythmiker Donald Tardy und dem nicht minder markanten Fronter und Broder John Tardy, geben nach wie vor die Marschrichtung an. Den ausgeschiedenen Ralph Santola ersetzt nun der bisher wenig bekannte Gitarrist Kenny Andrews, während Terry Buttler (MASSACRE, Ex-DEATH), der Frank Watkins schon vor ein paar Jahren ablöste, zum ersten Mal auf einem Langspieler zu hören ist. Wirklich großen Einfluss dürften die Änderungen im LineUp nicht gehabt haben, denn OBITUARY schießen mit dem zweiminütigen „Centuries Of Lies“ mit allen bekannten Trademarks ohne Umschweife los und bieten alle bekannten Trademarks, das aber auf überraschend hohem Tempo. „Violent By Nature“ tönt dann im Anschluss schon typischer, was den Speed betrifft, brettert aber als Dampfwalze sondergleichen über uns drüber. Der Groove regt sofort zum Mitwippen an, die markzermürbenden Riffs, die hypnotisierende Doublebass und das Röcheln von Hern Tardy lassen die OBITUARY-Fanherzen höher schlagen und bieten alles was die Band je ausgemacht hat - in bester Marnier versteht sich natürlich.

Alles beim Alten – und das ist gut so, doch die Amerikaner haben im Detail dann doch ein paar Überraschungen, so gibt es gleich drei richtig flotte Songs, denn neben dem Opener drücken auch „Violence“ und „Minds Of The World“, die schön gleichmäßig über „Inkend In Blood“ verteilt sind, gewaltig nach vorne und fordern John enorm, doch der Mann meistert jede Hürde mit seinem gewaltigen Organ, das man ruhig etwas druckvoller auf die Platte hätte bannen können. Außerdem streuen Trevor und Kenny immer mal wieder interessante aber dezente Experimente ein. So gibt es in „Deny You“ ein paar coole Leads neben einem genialen OBITUARY-Signature-Instrumental-Groove-Part und interessanter Rhythmik zu Beginn und „Visions In My Head“ überrascht mit eingestreuter Akustik-Gitarre. Potentiell legendäre Momente, die einem immer wieder ein Grinsen ins Gesicht zaubern gibt es aber auch zu Hauf, so hat der Fan sicher viel Spaß am übermächtigen Stampfer „Pain Inside“, dem mit Drum-Effekten ausgestatteten „Back On Top“ oder dem unheimlich cool riffenden Titeltrack.

OBITUARY haben mit „Inked In Blood“ gezeigt, dass sie noch zur absoluten Speerspitze des Genres gehören und liefern mal eben das beste Album seit „Frozen In Time“, ohne jeglichen Aussetzer oder Schwäche. Klar OBITUARY tönen nach 30 Jahren zu jeder Sekunde nach OBITUARY und werden es in weiteren 30 noch tun, damit musste man sich aber sowieso schon lange abfinden. Absoluter Pflichtkauf!

www.obituary.cc


6 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Centuries Of Lies
2. Violent By Nature
3. Pain Inside
4. Visions In My Head
5. Back On Top
6. Violence
7. Inked In Blood
8. Deny You
9. Within A Dying Breed
10. Minds Of The World
11. Out Of Blood
12. Paralyzed With Fear
Gesamtspielzeit: 49:06

maxomer
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Beitrag vom 23.10.2014
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