KORZUS - Legion
Label: AFM Records
Wenn jemand in einem brasilianischen Restaurant „einmal Rübe ab“ bestellt, dann bekommt man dort mit Sicherheit gleich mal KORZUS serviert, denn die Thrasher aus Südamerika wissen, wie man gezielt Birnen abschraubt und Kompromissen aus dem Weg geht. Zwar könnte man die Truppe auch nach über dreißig Jahren Bandgeschichte und einigen Veröffentlichungen als SLAYER-Klon bezeichnen, ohne ein schlechtes Gewissen haben zu müssen, fair wäre das im Falle von „Legion“ aber nicht so ganz.

„Lifeline“ holzt gleich in bester Bay-Area Manier aus den Boxen. Knackiges-Shredder-Riffing der Marke Jeff Hanneman, drückende Rhythmik und ein Dick Siebert der sich die Seele aus dem Leib brüllte, zuvor wird aber ein starke Spannungsbogen aufgebaut. Breaks und ein paar Melodien lockern das wüste Geknüppel zwischendurch auf. Die Brasilianer haben aber definitiv die BayArea als Hauptfach auf der School of Rock belegt und wissen wie man richtig rifft, furiose Soli aus dem Ärmel schüttelt und spannende Nackenbrecher schreibt. Das kurze „Lamb“ legt dann noch eine Schippe Brutalität drauf, „Vampiro“ kommt etwas abgehackt daher und baut ein paar Shotgun-Samples ein, während Dick ziemlich brasilianisch tönt und somit auch dezent an einen gewissen Cavalera erinnert. „Die Alone“ zeigt hingegen im Unterschied zu den vorangegangen Songs eine leichte Tendenz zu TESTAMENT, was für etwas Abwechslung in dem 50-minütigen Thrash-Feuerwerk sorgt. Aufatmen darf man danach im spannenden Instrumental „Apparatus Beili“, das als Intro zum Stampfer „Time Has Come“ sorgt. Zum Ende hin überraschen KORZUS dann doch noch mit einem Experiment. Der Titeltrack beginnt mit melodisch-cleanen Gitarren und entwickelt sich zu einem modernen Stück Heavy Thrash den man so von der Band eigentlich nicht erwartet hätte. Wenn es die Brasilianer nicht übertreiben, können sie gerne öfter solch Perlen einbauen ohne die Old-School-Trash Fangemeinde zu sehr zu verschrecken.

Mit „Legion“ ist KORZUS ein starkes Thrash-Feuerwerk gelungen, das sich hinter den BayArea Größen nicht zu verstecken braucht. „Legion“ knallt, macht Spaß und schraubt sowohl im Restaurant als auch im heimischen Wohnzimmer, in der Karre oder auch gerne auf der Toilette Birnen ab. Jedem wie ihm beliebt.

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5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Lifeline
2. Lamb
3. Six Seconds
4. Broken
5. Vampiro
6. Die Alone
7. Apparatus Belli
8. Time Has Come
9. Purgatory
10. Self Hate
11. Bleeding Pride
12. Devils Head
13. Legion
Gesamtspielzeit: 49:31

maxomer
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Beitrag vom 22.10.2014
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