1989 gegründet, feuern die Kanadier ORDOXE ihr bereits viertes Full Length Album los. Stilistisch BATHORY oder AT THE GATES zuzuordnen, ist der Silberling aber doch für die ein oder andere Überraschung gut. Mein erster Eindruck, angesichts der Prügel-Riffs, die wie eine tobende Welle voller martialischem Hass über einen hinwegrast: Black- trifft auf Thrash Metal.

Doch siehe da: Fast schon esoterische, geheimnisvolle Akkorde verleihen dem Weg durch „Beyond Mankind“ eine willkommene Abwechslung.
Der Opener „Obsessions“ ist ohne Zweifel einer der besten Songs, die ich in diesem Jahr hören durfte: Ein Gitarrensolo gefolgt von einem technisch sehr anspruchsvollen Riff, wiederum gefolgt von einem eher schleppenden Tempo und einigen elektronischen Elementen ist hier alles dabei, ohne plump oder überproduziert zu wirken.
Auch gesanglich im eher hohen Stimmbereich weiß man hier vollkommen zu überzeugen. Ein Anspruch der über das gesamte Album gehalten werden kann.

Dank eines exzellenten Gespürs fürs Songwriting und ausgezeichnetem spielerischen Können, ist hier ein wirklich hervorragendes Album entstanden. Auch wenn man hier und da ein wenig abkürzen hätte können. Dieses Manko macht die Tatsache jedoch weg, dass wirklich in jeder einzelnen Nummer sehr, sehr viel Abwechslung und mindestens ein Killer-Riff steckt. Vor allem bei dem französischen Titel „A Travers Ses Veux“ und „Chaos Are Born The Stars“ setzen ORDOXE auf besonders transzendente Gitarrenarbeit.

Die Produktion ist insgesamt sehr anspruchsvoll und klar, nur ein Hauch von Brutalität, sodass einen die Drums trotz des ein- oder anderen Blastbeats in keinem Augenblick erschlagen. Jeder, der abwechslungsreichen, epischen Black Metal präferiert, wird hier auf seine Kosten kommen. Jemand, der eher einfach strukturierten Black Metal ala DARKTHRONE oder MARDUK bevorzugt, sollte lieber die Finger davon lassen.