SOL INVICTUS besteht schon seit 1987 und ist ein Projekt des Britischen Musikers Tony Wakeford, der ein fester Bestandteil der Britischen Neo Folk Szene ist. Es gibt eine sehr lange Liste von Veröffentlichungen von SOL INVICTUS und er hat sich immer wieder interessante Gastmusiker für seine Alben geholt. Dieses Mal ist unter anderem der Gitarrist Don Anderson von AGALLOCH mit von der Partie, was dem Album eventuell einen psychedelischeren Touch verleiht, als man es bisher von SOL INVICTUS gewohnt war. Dieser Tage erscheint das neueste Werk, das den Titel „Once Upon A Time“ trägt und man darf gespannt sein, was bei dieser Zusammenarbeit herausgekommen ist.

Das Album beginnt mit einem stimmungsvollen Instrumentaltitel und es geht auch in ähnlicher Weise weiter, nur dass bei „The Devil On Tuesday“ erstmals die klare und kräftige Stimme von Tony Wakeford erklingt. Allerdings begnügen sie sich nicht mit den Klängen von Folk-Instrumenten, sondern es erklingt hier auch erstmals die E-Gitarre von Don Anderson, die für einige Abwechslung sorgt. Dominierend ist aber bei den Vocal-Tracks immer der Gesang und die Musik ist Ergänzung. Es werden jedoch auch Instrumentaltitel wie „13 Mercies“ eingestreut, wo Don Anderson seine musikalische Genialität zum Ausdruck bringt. „The Path Less Travelled“ klingt traurig und anklagend – Tony Wakeford klingt wie ein Geschichtenerzähler, der die Menschheit aufrütteln will und ähnlich ist es auch bei „Mr. Cruel“ – nur noch einen Zacken ruhiger. „The Devil“ ist ein wunderschöner Folk-Titel ohne jeden Gesang, der sich bei „The Devil´s Year“ fortsetzt, bei dem der Gesang wieder etwas freundlicher klingt, obwohl ein sehr ernstes Thema besungen wird. „Our Father“ ist eher im typischen Folk-Stil gehalten und es ist damit ein Track gelungen, der sofort ins Ohr geht. „War“ ist dagegen wieder ganz anders geartet. Im Hintergrund ist eine Geräuschkulisse zu hören, die nach marschierenden Soldaten klingt und auch der Gesang ist hier ganz eigenwillig – extravagant aber zum Titel passend. Mit einem sehr ruhigen und zwei instrumentalen Tracks klingt dieses Album auf sehr angenehme Weise aus.

Neo Folk ist ein weites Feld. Was die meisten Bands dieses Genres gemeinsam haben ist, dass der Gesang das dominierende Element ist, auch wenn doch immer wieder Instrumental-Titel eingefügt werden. Die Stimme von Tony Wakeford ist sehr variantenreich und passt sich den jeweiligen Grundstimmungen der einzelnen Songs an. Von klagenden bis zu freudigen Tönen kann er alles vermitteln. Wer also SOL INVICTUS bisher noch nicht kennt aber Neo Folk mag, sollte auf jeden Fall einmal hineinhören.