AGE OF ARTEMIS - Overcoming Limits
Label: Ms Metal Records
Dass aus Brasilien vortrefflicher Power Metal kommt wissen wir nicht zuletzt dank ALMAH, SHAMAN und allen voran ANGRA, diese zeigen auch, dass der Südamerikanische Ableger dieses Genres seinen ganz eigenen Stil hat. In die Reihe dieser namhaften Bands könnte sich bald AGE OF ARTEMIS einreihen. Auch wenn „Overcoming Limits“ bereits zwei Jahre am Buckel hat und der Nachfolger bereits in den Startlöchern steht, möchte ich dieses wunderbare Debüt aus der Nation des Fußball, Karnevals und der Regenwälder nicht vorenthalten.

Nach dem spannenden und bereits vielseitigen Intro „What Lies Behind“, das mit etwas Bombast und schönen Piano-Klängen punkten kann, steigen die fünf Männer von AGE OF ARTEMIS mit dem furiosen Feuerwerk der Melodien „Echoes Within“ grandios ein. Doublebassgewitter, knackige Riffs und tighte Rhythmik treffen auf zauberhafte Melodien, einprägsame Gesangslinien und einen Refrain, der wie ein Bastard aus ANGRA und GAMMA RAY wirkt. Auch wenn AoA großteils typisch brasilianisch tönen, so bauen die Herren auch gerne mal europäische Elemente, inspiriert von eben den genannten Hanseaten und HELLOWEEN ein, verbinden diese aber mühelos und unauffällig mit ihrem ganz eigenen Stil. „Mystery“ ist nicht weniger heftig und legt in Sachen Speed sogar noch eine Schippe drauf. Auch hier glänzt Frontmann Alírio Netto mit seinen gelungenen und abwechslungsreichen Vocallines, die schnell zum Mitsingen einladen. Die Brasilianer sind sich außerdem sehr wohl bewusst, dass man trotz vieler Melodien und der passenden Prise Bombast, nicht immer nur durchholzen kann und streuen mit „Take Me Home“ und „One Last Cry“ auch mal ruhigere Momente ein, wobei auch diese für Balladen verdammt kraftvoll tönen, während „Truth In Your Eyes“ eher stampfend daher kommt und mit seiner eher lockeren Art sehr dynamisch erscheint.

Generell sprudelt „Overcoming Limits“ für ein Debüt überraschend vielseitig, ideenreich und vor allem technisch auf höchstem Niveau. Die Gitarristen Gabriel Soto und Nathan Grego brauchen sich vor Gitarrenwizards wie Kiko Loureiro, Luca Turilli, Gus G. oder Rafael Bittencourt definitiv nicht verstecken und bieten ein ebenso umfangreiches Repertoire an Riffs, Leads und Soli, die auch vor der Neoklassik kein Halt machen. Mit „God, Kings And Fools“ bieten AGE OF ARTEMIS gegen Ende außerdem noch einen mehr als gelungenen Longtrack, der so manch Überraschung zu bieten hat und nochmal zeigt, dass auch progressive Elemente im Sound der Band sehr gut funktionieren, ehe man mit „Till The End“ das Album ähnlich flott abschließt, wie es begonnen hat und dezent an RHAPSODY erinnert.

Mit AGE OF ARTEMIS schickt sich eine sehr ambitionierte Power Metal Band an, ANGRA vom Thron im eigenen Lande zu stoßen. Sollten sich die Südamerikaner weiterhin so stark zeigen und die Konkurrenz nicht bald wieder mal aus dem Winterschlaf erwachen, steht diesem Vorhaben auch nicht mehr viel im Weg.

ageofartemis.com.br


6 von 7 Punkten

Tracklist:
1. What Lies Behind
2. Echoes Within
3. Mystery
4. Take Me Home
5. Truth In Your Eyes
6. Break Up The Chains
7. One Last Cry
8. You´ll See
9. God, Kings And Fools
10. Till The End
Gesamtspielzeit:

maxomer
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Beitrag vom 07.10.2014
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