Mit „Gun“ legen die griechischen Metalcor´ler SYSTEM DECAY (sollte manchem Dank des gleichnamigen KREATOR Songs geläufig sein) ihr zweites Album vor und zeigen wie man anständige Genrekost liefert, jedoch brechen die 2006 zusammengefundenen Jungs nie wirklich aus bekannten Strukturen aus und können nur selten besondere Akzente setzen.

„Gun“ ist kurz gesagt, ein gelungenes Album, kommt jedoch ein paar Jährchen zu spät, denn alles was man auf den acht Songs so zu hören bekommt, kennt man bereits von anderen Genrevertretern. Die größtenteils melodischen Riffs sind eingängig, das Gebrüll von Aris Labos gefällt, während die cleanen Vocals noch etwas mehr Charakter nötig hätten und der Sound geht voll in Ordnung. Da erinnert gerne mal ein Riff an Kollegen wie HEAVEN SHALL BURN, PARKWAY DRIVE oder aber auch an eine modernere Form von AT THE GATES bzw. ältere Form von IN FLAMES. Nur leider fehlt in den 31 Minuten meistens das gewiss Etwas, das die durchwegs gelungenen Songs hervorstechen lässt und aus der Durchschnittsmasse hervorhebt. Wobei das ruhige Instrumental „Distant Future Skies“ mittendrin natürlich als Kontrast ziemlich auffällt und „Storm The Heavens“ ob seines Melodiefeuerwerks im Chorus mir eine Spur besser gefällt. Wer von dem Genre jedoch nicht genug bekommen kann, der bekommt von SYSTEM DECAY eine gute halbe Stunde voller Metalcore-Ohrwürmer mit Melodic Death Metal Einschlag auf hohem technischem Niveau. Etwas mehr Eigenständigkeit und Ideenreichtum wären aber dennoch für das dritte Werk der Griechen wünschenswert.