CANNIBAL CORPSE - A Skeletal Domain
Label: Metal Blade
Wenn man als Band einmal an dem Punkt angelagt ist, dass deutsprachige Redakteure nicht mehr dazu angehalten sind, die chronologische Nummer das Albums in Buchstaben auszuschreiben,dann heißt das, dass es a) 13 oder mehr Alben sind die man da über die Jahre geschrieben hat und folglich schon ein Weilchen im Geschäft mitmischt und b) auch so etwas wie eine Instanz in dem betreffenden Genre geworden ist. Auf CANNIBAL CORPSE trifft offensichtlich beides zu. Viele Schaffensjahre natürlich und Instanz sowieso. Um bei dem 2014 anstehenden 13. Album "A Skeletal Domain" nicht alles beim Alten zu belassen, wurde auch der Produzent ausgetauscht. Neu mit der Aufgabe betraut wurde Mark Lewis, der bereits mit BLACK DALIAH MURDER oder DEVILDRIVER gearbeitet hat, wodurch sich "A Skeletal Domain" produktionstechnisch merkbar von den letzten drei sehr eng aneinanderliegenden Platten "Kill", "Eviscaration Plague" und "Torture" unterscheidet.

Auch ohne in das vorab veröffentlichte "Sadistic Embodiment" hineingehört zu haben, ist man bei CANNIBAL CORPSE eigentlich meist auf der sicheren Seite, wenn man auf musikalische Konsistenz tippt. Dass das jeweils nächste CANNIBAL CORPSE eine brettlharte Death Metal Scheibe wird ist ungefähr genau so sicher, wie dass Richard Lugner bei der erstbesten Gelegenheit wieder einmal die Sonntagsöffnung für den Handel verlangt (Anm.: Für alljene Glücklichen, die Herrn Lugner nicht kennen: Das ist schon ziemlich sicher, dass das passiert).

"High Velocity Impact Spatter" eröffnet - passend zum Songtitel - mit halsbrecherischem Tempo und gibt damit auch ein bisschen die weitere Richtung bei "A Skeletal Domain" an. Natürlich finden sich auch Mid-Tempo Passagen, aber ingesamt kann man wohl sagen, dass das Tempo dieses Mal verhältnismäßig hoch angesiedelt ist. Viel Doublebass und Blastbeats inklusive. Dann und wann sehr gekonnte platzierte schräge Taktarten und die technische Finesse aller beteiligten Musiker, geben dann auch noch die finale Versicherung, dass zu keinem Zeitpunkt Monotonie im Songwriting herrscht. Und sowieso gibt es nur einen George "Corpsegrinder" Fisher, der mit seinen einzigartigen Vocals den Sound der Band seit Jahren maßgeblich prägt. Überhaupt klingt es dann sehr imposant, wenn er mit sich selbst im Duett singt.

Auf den insgesamt zwölf Tracks von "A Skeletal Domain" erfinden sich CANNIBAL CORPSE also nicht neu. Das hat aber ehrlich gesagt auch niemand erwartet, geschweige denn verlangt. Man konzentriert sich einfach auf das, was man am Besten kann und zieht das durch, ohne dabei verbraucht oder ausgelutscht zu klingen. Und manchmal ist so ein bisschen Konsistenz auch etwas Schönes. Man hat ein bisschen eine Erwartung, was da auf einen zukommen wird und dann freut man sich, weil CANNIBAL CORPSE diese Erwartungen immer wieder aufs Neue erfüllen. Schade nur, dass auch bei "A Skeletal Domain" das Artwork des Covers wieder ein bisschen fad geworden ist. Das steht halt im Kontrast zu den schön Death Metal archetypischen und eingängigen Songtexten, die da aus den Boxen dröhnen.

In diesem Sinne: Fire up the chainsaw, cut their fucking heads off!

www.metalblade.com/cannibalcorpse


6 von 7 Punkten

Tracklist:
1. High Velocity Impact Spatter
2. Sadistic Embodiment
3. Kill Or Become
4. A Skeletal Domain
5. Headlong Into Carnage
6. The Murderer’s Pact
7. Funeral Cremation
8. Icepick Lobotomy
9. Vector Of Cruelty
10. Bloodstained Cement
11. Asphyxiate To Resuscitate
12. Hollowed Bodies
Gesamtspielzeit: 43:52

Asator
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Beitrag vom 09.09.2014
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