DARK FORTRESS sind ein fixer Bestandteil innerhalb der Black Metal Szene und ich hab sie vor einigen Jahren auch schon einmal live gesehen. Die Bayern sind schon seit 20 Jahren aktiv und haben sich dem melodischen aber extrem düsteren und okkulten Black Metal verschrieben. Über die Jahre hinweg haben DARK FORTRESS mehrere Alben veröffentlicht – seit dem letzten sind allerdings vier Jahre vergangen und es war ein bisschen ruhiger um sie geworden. Nun erscheint ihr neuestes Werk mit dem Titel „Venereal Dawn“ und man darf gespannt sein, welche musikalischen Ideen sie in diesen Jahren entwickelt haben.

DARK FORTRESS stehen schon ihrem Namen nach für extreme Düsternis und so beginnt auch gleich der erste Track, der auch gleichzeitig der Titeltrack ist, mit sehr klangvoller Musik und extrem tiefem und krächzenden Gesang. Es wird eine Stimmung des Grauens erzeugt und zwischendurch eingestreute Chorgesänge intensivieren diesen Effekt noch. Bei „Lloigor“ ist wieder alles ein bisschen anders. Erst gibt es harmlose Gitarrenklänge, aber bald setzt wieder die volle Härte ein. Allerdings gibt es hier neben dem tiefen Growling auch hellen Klargesang, was sich wie ein Zwiestreit zwischen Gut und Böse anhört. DARK FORTRESS bringen sehr viel Abwechslung in ihre Musik, sie wechseln die Sounds und auch zwischendurch auch immer wieder einmal das Tempo, aber es passt doch alles zusammen. Zwischendurch eingestreute fast hymnische Klänge und dann auch wieder Chorgesang sind eine sehr angenehme Ergänzung. Bei „I Am The Jigsaw Of A Mad God“ wechseln sie aber zum bretternden und harten Black Metal – sie bieten also auch den Fans des Knallharten etwas. „The Deep“ ist ein ruhiges, kleines Intermezzo und ähnlich beginnt auch „Odem“, allerdings währt die Ruhe nur kurz, und es wird ein sehr intensiv gespieltes und gesungenes Stück daraus. Der Abschlusstrack beginnt mit Klavierspiel und hier hinein packen sie noch einmal alles, was ihre Musik so ausmacht. Es gibt sogar eine weibliche Gesangsstimme und auch der Sänger lässt noch einmal einen Mix aus Klargesang und Growling erklingen. Es ist ein eher ruhiger, aber sehr stimmungsvoller Ausklang.

Wer DARK FORTRESS bereits kennt, für den ist dieses Album eine sehr gute Ergänzung seiner Musiksammlung. Wer ihre Musik nicht kennt, dem kann man sie als DIMMU BORGIR-ähnlich beschreiben – musikalisch sehr abwechslungsreich und immer mit interessanten Melodiefolgen gestaltet. Der Gesang besteht zum Großteil aus hartem Growling aber passt sich perfekt der Musik an. Also kann man dieses Album allen Fans des melodischen Black Metal ans Herz legen und wer sie einmal live erleben möchte, der hat am 24.10.2014 in Wien im Viperroom die Gelegenheit dazu.