PHILIP SAYCE - Influence
Label: Provogue
PHILIP SAYCE ist ein junger kanadischer Bluesgitarrist, der unter anderem schon mit JEFF HEALEY, MELISSA ETHERIDGE und UNCLE KRACKER Platten aufgenommen hat und getourt ist. Neben seiner Tätigkeit als Studio- und Livegitarrist für die genannten hat er aber auch schon einige Soloplatten veröffentlicht, mit denen er auch bereits mehrmals in Europa auf Tour war. Obwohl dabei normalerweise auch immer das Bluesiana in Velden am Wörthersee am Programm stand, war es mir in letzter Zeit leider nicht vergönnt, den überaus sympathischen Musiker wieder einmal live bewundern zu können. Dafür komme ich nun in den Genuss seines neuen Albums, das sowohl aus Covernummern als auch Philip’s eigenen Stücken besteht.

Mit „Tom Devil“ geht es recht psychedelisch los, bevor Philip mit „Out Of My Mind“ einem seiner großen Vorbilder als Gitarrist und Songwriter huldigt, nämlich JIMI HENDRIX. Dabei zeigt sich, was er als Gitarrist sowohl technisch, und, was im Blues ja fast noch wichtiger ist, im Hinblick auf Feeling draufhat. Das ruhige „Fade Into You“ erinnert mich sowohl gesangs- als auch gitarrentechnisch ein wenig an seinen Kollegen RICHIE KOTZEN (welcher ebenfalls Stammgast im Bluesiana ist). Die Nummer ist deutlich düsterer und schwermütiger ausgefallen als der Großteil der restlichen Stücke. Im krassen Gegensatz dazu steht das beschwingte „Blues Ain’t Nothin’ But A Good Woman On Your Mind”, während es mit dem LITTLE RICHARD Cover „Green Power” wieder etwas düsterer wird. Auch beim folgenden „Better Days” handelt es sich wieder um ein Cover, diesmal von GRAHAM NASH. PHILIP SAYCE versteht es ausgezeichnet, den Covers seinen eigenen Stempel aufzudrücken, so dass sie sich wie selbstverständlich zwischen seinen Eigenkompositionen einfügen. Vor diesem Hintergrund erscheint auch der Albumtitel „Influence” perfekt gewählt. Die zweite Hälfte der Scheibe besteht zum Großteil aus Eigenkompositionen, die beweisen, dass Philip nicht nur ein begnadeter Gitarrist und Sänger, sondern auch ein ausgezeichneter Songwriter ist. Man höre sich nur das eingängige „Easy On The Eyes” oder das klassische Bluesrockinstrumental „Triumph” an.

Im Bandinfo wird PHILIP SAYCE als der wohl unterschätzteste Bluesrockgitarrist seiner Zeit bezeichnet. Das mag im Hinblick auf die breite Masse zwar stimmen, bei seinen Konzerten kann der Kandier aber durchaus schon auf eine treue Fanbasis zurückblicken. Bleibt zu hoffen, dass Philip diese mit seiner neuen Scheibe nochmals vergrößern kann. Fans des Blues beziehungsweise Hard Rock im Stile eines RICHIE KOTZEN sollten sich den Namen PHILIP SAYCE auf jeden Fall merken und können sich im Dezember hierzulande livehaftig von seinen Qualitäten überzeugen.

philipsayce.com/


6.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Tom Devil
2. Out Of My Mind
3. Sailin’ Shoes
4. I’m Going Home
5. Fade Into You
6. Blues Ain’t Nothin’ But A Good Woman On Your Mind
7. Green Power
8. Better Days
9. Easy On The Eyes
10. Evil Woman
11. Triumph
12. Light Em Up
13. Peace In The Valley
Gesamtspielzeit:

Mike
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Beitrag vom 31.08.2014
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