Power Metal aus Panama – das nenne ich mal Exotenbonus. Die Herren von VALKERYON starteten als Video-Game Coverband und schicken mit „Visions Of Fire“ nun ihr Debüts in Rennen, das im ungefähren Fahrwasser von Truppen wie CELESTY, PATHFINDER oder THAUROROD schwimmt. Leider muss ich bereits vorneweg sagen, dass sie das Niveau der skandinavischen Kollegen bisher noch nicht erreichen.

Zum einen liegt das am etwas dumpfen Sound und dass die Mittelamerikaner so wirken, als würde sie etwas auf der Bremse stehen. Aber positives gibt es auch genug zu vermelden, so merkt man der Truppe doch einen großen Spielspaß und eine gewisse Leichtigkeit an, die vielen Genrekollegen mittlerweile einfach verloren gegangen ist. Der meist flott gespielte und mit vielen Melodien ausgestattete Power Metal hat dabei viele tolle Momente, wie eingängige Passagen, flotte Speed-Attacken und allerlei Spielereien, wobei davon nicht alle so gelungen sind. So wirken die Keyboards gerne mal etwas kitschig und die Stimme von Rubens übertreibt es manchmal mit den Höhen, da er diese nicht immer ganz so gekonnt meistert. Bei „Fight With Time“ bricht außerdem noch die Vergangenheit mit SNES-Synthies durch, was irgendwie nicht sonderlich passen will. Dafür gefallen Details wie Piano-Intermezzi, weiter Synthies und Spielereien auf der Gitarre umso besser. Potential ist bei VALKERYON auf jeden Fall mehr als vorhanden, doch der Nachfolger von „Visions Of Fire“ könnte dennoch etwas erwachsener und fokussierter tönen. Genrefans, die kein Problem mit Kitsch und hohen Vocals haben, dürfen sowieso ein Ohr riskieren, denn so frisch und unverbraucht klingen trotz aller Kritik, nur noch wenige Bands des Genres.