Fast zehn Jahre begeistern die britischen Instrumentalisten MAYBESHEWILL mit ihrem Post-Rock schon die Fans und liefern nun mit „Fair Youth“ ihr mittlerweile viertes Album, welches erneut zum Abschalten und Eintauchen einlädt.

Dabei gehen Collins, Daly, Helps, Southby und Ward so fokussiert wie noch nie zuvor zu Werke. Die Synthies der Vorgängerwerke sind komplett verschwunden und der Härtegrad ist zugunsten des Flows recht gleichmäßig im unteren Rock-Bereich angesiedelt. Ausflüge in heftige Gefilde, die Wachrütteln oder überraschende Synthie-Passagen gehören also der Vergangenheit an. Dafür darf sich Matthew Daly mit seinem Keyboards und Piano-Klängen mehr profilieren denn je. Dazu kommen noch gelungen eingesetzte Fanfaren und Streicher, die als i-Tüpfelchen fungieren und dem Werk das gewisse Etwas geben. Die wunderschönen Melodien die er in Begleitung von angenehmer Rhythmik und dem intensiven Meer an Gitarren liefert, gehen schnell ins Ohr und lässt man es zu, so taucht man schneller als man glaubt in die Musik von MAYBESHEWILL ein. „Fair Youth“ lässt einen dann bis zur letzten Minute nicht mehr los und überzeugt mit Herz, Seele, leichter Verträglichkeit und toller Intensität. Trotz des hohen Niveaus gehen einem dann aber trotzdem die Aha-Momente der Vorgänger ab und so manch Tempo-Schub hätte der Dynamik auch ganz gut getan, was aber Meckern auf allerhöchstem Niveau ist.
„Fair Youth“ auflegen, eintauchen, abschalten und genießen – genau das wollen die Briten von MAYBESHEWILL erreichen und das tun sie auch erfolgreich.