ZGARD ist ein Zwei-Mann-Projekt aus der Ukraine und das ist wahrscheinlich der Grund, warum sie noch nie live aufgetreten sind, allerdings haben sie seit ihrer Gründung im Jahr 2010 bereits drei Alben veröffentlicht. Musikalisch sind sie Vertreter des Pagan Black Metal, der ja in der Ukraine sehr populär ist. Nun liegt Album Nummer 4 vor, das den Titel „Contemplation“ trägt.

Das Pfeifen des Windes bringt einem schauriges Frösteln, angenehmer Frauengesang erwärmt das Herz, aber lange halten beide Zustände nicht an – harter, krächzender Gesang und noch härtere Musik vertreiben sie schlagartig, aber zwischendurch werden wieder wunderschöne Melodien eingestreut. Gegen Ende hin verändert sich der Gesang in viele verschiedene Richtungen – hoch und kreischend, Klargesang, dann wieder Growling! So etwas hatte ich bisher auch noch nie gehört.
Ähnlich abwechslungsreich geht es bei „Underworld Bells“ weiter – auf Glockenklänge folgt beinharter Black Metal, dazwischen wieder choraler Gesang und Flötenspiel. Bei „Contemplation“ ist sogar eine Opernsängerin zu hören – kennt man zwar auch von einer anderen Band, aber bei ZGARD klingt es dann doch wieder anders.
„Silence“ ist ein sehr ruhiger und sphärischer Titel und klingt teilweise ein bisschen nach Filmmusik – ein instrumentales Zwischenspiel!
Um nicht allzusehr in Träumen zu versinken, wird man mit „Incarnation Memory“ schlagartig herausgerissen. Dabei handelt es sich um einen beinharten Black Metal Track, in den aber auch wieder Melodienfolgen eingeflochten sind und der Gesang wechselt sehr stark. Der letzte Titel heißt „Through The Forest“, ist auch einer der härteren Tracks, aber man kann darin das eine oder andere Waldgeräusch entdecken. Ein gelungenes Finale!

Die Musik von ZGARD zu beschreiben ist alles andere als einfach. Sie verwenden sehr viele Naturgeräusche und experimentieren mit Klängen und Gesang was das Zeug hält. Etwas Vergleichbares ist mir noch nie untergekommen, aber sie haben mich damit wirklich fasziniert.
Am ehesten ist ihre Musik für Pagan, Black aber auch Folk Metal Fans geeignet, allerdings müssen sie bereit sein vom Standardschema abzuweichen und die ganzen Variationen einfach auf sich wirken lassen. Für mich sind ZGARD auf jeden Fall eine echte Entdeckung gewesen – es lohnt sich wirklich, sich bei ihnen auf Entdeckungsreise zu begeben!