Nach Abschluss der „Nihil“, „Knell“, „Andromeda Awaiting“ Trilogie und dem Prequel „Golden Age“ wenden sich die Schweizer NUCLEUS TORN einem neuen Konzept zu, welches mit dem vorliegenden „Street Lights Fail“ beginnt und im nächsten Jahr mit „Neon Lights Eternal“ zum Ende gelangen wird. Laut Mastermind Fredy Schnyder sohl das wohl gleichzeitig auch den Abschluss für NUCLEUS TORN bedeuten.

Der unbetitelte erste Song beginnt mit ruhigen Pianoklängen und ist vom Gesang der von ELUVEITIE bekannten Anna Murphy, welche mittlerweile festes Bandmitglied bei NUCLEUS TORN ist und sich für den gesamten Gesang auf „Street Lights Fail“ verantwortlich zeichnet, geprägt. Mit Metal hat das Stück musikalisch nicht viel zu tun, es erinnert daher etwas an Alben wie „Andromeda Awaiting“.

Ganz im Gegensatz dazu stehen die harten Gitarrenriffs am Beginn von Track Nummer zwei, „Worms“, welche auch gut und gerne von den Kollegen OPETH stammen hätten können. Aber ebenso wie bei den schwedischen Progressive Metallern ist Härte auch bei NUCLEUS TORN nur ein Teil des Ganzen. So zeigt das 19 minütige Stück Fredy Schnyder kompositorisch in Höchstform. Stilistisch pendelt die Nummer zwischen heftigen Metal-Eruptionen, prog-rockigen Passagen und ruhigen Teilen, aber alleine die Fülle an musikalischen Themen und Ideen, die Schnyder in die Nummer einbaut, würde bei vielen anderen Bands mehrere Alben füllen. Trotzdem klingt das Ganze stets wie aus einem Guss und nie einfach irgendwie zusammengewürfelt, auch Annas Gesang harmoniert sowohl in den ruhigen als auch in den härteren Passagen perfekt mit der Musik. Der Song lässt sich zweifellos als das zentrale Stück auf „Street Lights Fail“ bezeichnen.

Mit „The Promise Of Night“ endet das Album so, wie es begonnen hat. Auch dieses Stück ist wieder von ruhigen Pianoklängen und Anna Murphys Gesang geprägt.

„Street Lights Fail“ lässt sich als die logische Weiterentwicklung der bisherigen NUCLEUS TORN Alben bezeichnen. Wer sich die Zeit nahm, sich mit den Vorgängeralben näher zu beschäftigen, wurde mit intensiven Hörerlebnissen belohnt, und genau das erwartet einen auch auf dem aktuellen Album.