Die Schotten FLOOD OF RED und ihre ganz eigene Interpretation des atmosphärischen Post-Rock machen es dem Hörer im ersten Moment nicht leicht. Denn ebenso wenig wie man ihren Zweitling „Throw“ buchstäblich in eine Schublade werfen kann oder will, weiß man anfangs nicht so recht, was man von den Inselbewohnern halten soll. Vorbildlich haben sie bisher alles (ein Album und zwei EPs) in Eigenregie veröffentlicht und in fast zehn Jahren viel Studio und Live-Erfahrung gesammelt und ziehen einfach ihr Ding durch, ohne auf irgendwelche Trends zu achten.

„Throw“ ist auf jeden Fall eigenständig und vielseitig, aber immer zutiefst atmosphärisch. Man weiß durchaus auf seine ganz eigene und tiefgründige Weise zu rocken, doch scheuen FLOOD OF RED auch nicht vor minimalistischen Passagen mit dezentem Gitarrenzupfen und einem Drummer, der oft das Drumkit nur dezent streichelt, aber auch mal reinhauen kann, zurück. In diesen Momenten braten aber auch die Gitarren, was für meinen Geschmack etwas zu selten passiert, denn oftmals muss man sich dann doch durch Songteile quälen, in denen einfach gar nichts passiert. Trotzdem kriegen die Schotten immer wieder die Kurve und können im Anschluss wieder Spannung aufbauen oder mit einer gelungenen Wendung überraschen. Die hohe aber dennoch immer angenehme Stimmlage von Frontmann Jordan Spiers passt perfekt zum Sound der Band, wirkt aber auf Dauer etwas zu limitiert.

Nichts desto trotz ist „Throw“ ein wirklich ambitioniertes, vielschichtiges und abwechslungsreiches Werk, dass Fans des Post-Rock bzw. Prog-Rock sicher zu schätzen wissen, denn dank der dichten Atmosphäre kann man in die Musik von FLOOD OF RED wunderbar eintauchen und sich gut 45 Minuten lang berieseln lassen und abschalten.