HOLY SHIRE, eine italienische Fantasy Metal Band, haben ihr Debütalbum “Midgard” veröffentlicht. Schwer einzuordnen in ein Genre, kann man sie weitgehend zum Symphonic Metal, oder für mich passender zum Fantasy Metal, zählen.

Das Album beginnt gleich mit “Bewitched” stark und lässt interessiert aufhorchen. Leider kann es das Versprechen aber nicht halten. Die Songs haben immer wieder besondere Highlights, neigen aber dazu in ein Nebenbei-Geplätscher überzugehen. Es kommt das Gefühl auf, dass, genauso wie bei der Genrezuordnung, die eigentliche Richtung noch nicht so ganz gefunden wurde. Flötengedudel neben hämmernden Drums und harten Gitarrenriffs fügen sich nicht so hundertprozentig ineinander ein. Potential steckt mit Sicherheit in der Gesamtkombi, aber dieses muss noch dringend herausgearbeitet werden.

Was ich aber absolut besonders finde und was herausgehoben werden soll, ist diese äußerst interessante weibliche Stimme. Sie fordert vielleicht anfangs eine Gewöhnungsphase, aufgrund ihrer rauen, tiefen Klangfarbe, hat aber das gewisse Etwas und Wiedererkennungswert. Die hohen Parts stehen ihr zwar überhaupt nicht und klingen langweilig und dünn, aber die Tiefen rocken. Die zweite Stimme am Album wirkt zeitweise sogar etwas nervig und fistelt manchmal in irgendwelchen Höhen anstrengend herum. Dann aber ist es wieder ein schöner Klargesang, allerdings nur, wenn die Stimme alleine steht. Generell wäre es besser, beide Vocals für sich alleine stehen zu lassen. In Kombination wirkt weder die eine noch die andere und zusätzlich kommt dann auch noch die Flöte und das ist dann echt zu viel.

Weiters verstehen sie immer wieder gute Spannung aufzubauen, wie z.B. in “Holy War”, leider ist der Song so lange, dass diese irgendwann auf der Strecke bleibt. Die Titel sind im Gesamten alle einfach zu ausgedehnt, um richtig wirken zu können. Hier könnte der Spruch: “In der Kürze liegt die Kraft!”, absolute Wunder wirken.

Auf alle Fälle sind genug aufregende Parts auf der Scheibe vorhanden, um die Band weiterhin im Auge zu behalten und zu sehen wie sie sich weiterentwickeln. Potential für mehr ist angelegt. Wir werden sehen was sie daraus machen.