Das dritte Werk von LED ZEPPELIN fand anfangs und gut ein Jahr nach „Led Zeppelin II“ nicht sonderlich viele Fans bei den Kritikern, die vor allem die Verweichlichung von Page und Co. kritisierten. Heute ist aber auch „Led Zeppelin III“ (1970) als Klassiker der Rock-Geschichte zu sehen und hat definitiv seine Stärken und stellte einen Wendepunkt in der Karriere der Rock-Giganten dar. Die Nummer eins in der Heimat und den Staaten konnten ihnen aber auch die Journalisten nicht streitig machen. In Deutschland reichte es aber dennoch nur für Platz drei.

Mit dem „Immigrant Song“ beginnen LED ZEPPELIN überdimensional stark. Einer der kürzesten Tracks der Bandgeschichte zeigt sich als perfekter Rock-Opener. Hier stimmte einfach alles. Geniale Riffs, dieser schneidende „Aahahaah“-Chor von Plant und die eingängige Rhythmik beeindruckte unter anderem schon DEMONS & WIZARDS, TRENT REZNOR, ADAGIO, STRYPER und ENSLAVED und ließ diese zu Cover-Songs verschiedenster Stilrichtungen hinreißen. „Friends“ zeigt sich mit seiner ruhigen, aber eindringlichen Art im Anschluss wirklich gewöhnungsbedürftig, während „Celebration Day“ bluesig daher kommt und „Gallows Pole“ mit seiner folkigen Art als wohl überraschendste Nummer für Aufsehen sorgt. „Tangerine“ war bereits für die „Yardbirds“ vorgesehen, was man auch hören kann, während „Bron-Y-Au Stomp“ mit coolem Akustik-Groove daher kommt. Gut, „Led Zeppelin III“ ließ die Hitdichte der Vorgänger schmerzlich vermissen und war vielleicht nur ein Jahr nach den beiden Werken ein grober Einschnitt im Stil von LED ZEPPELIN, hatte jedoch auch seine großen Momente und bescherte uns das unvergleichlich geniale und zeitlose „Immigrant Song“. Was will man mehr?

Auch Werk Nummer drei kann ich Fans der guten alten Rock-Geschichte in seiner neuen Aufmachung als Re-Release empfehlen, wenn vielleicht auch nicht so uneingeschränkt wie die beiden Vorgänger. Aber eigentlich sollte man sich sowieso eine Box mit allen Werken sichern und nicht lange überlegen, welche Alben denn ins Regal sollen.