ANNISOKAY - The Lucid Dream[er]
Label: SPV (Steamhammer)
ANNISOKAY ist eine dieser modernen Emo-Screamo-Metalcore Bands, die mit „The Lucid Dream[er] aktuell ein bereits zwei Jahre altes Werk veröffentlichen. 2012 brachten die Deutschen das Teil bereits in Eigenregie heraus, doch jetzt erbarmte sich SPV und veröffentlichte selbiges Werk regulär.

Auch wenn die Truppe nichts Neues liefert, so agieren sie doch sehr ambitioniert. Ein typischer Mix aus Metalcore mit gelungenen Screams und sehr eingängigen cleanen Vocals, die sich Shouter Dave und Sänger Christoph ziemlich fair aufteilen – wobei auch typisch, die cleanen Parts im Refrain die Überhand nehmen um mehr Eingängigkeit zu erzeugen, während die Growls den Härtegrad hochschrauben möchten. Ebenso verhält es sich mit der Musik. Heftige Riffs und Breakdowns werden mit gefühlvollen Melodien und tonnenweise Samples, Synthies und weitere Electronica vermischt. Das ganze klingt auch recht ausgewogen, will aber nicht immer so zünden. Außerdem klingt vieles doch sehr konstruiert und glatt gebügelt. ANNISOKAY sind abwechslungsreich, technisch versiert und wissen auch die elektronischen Elemente gezielt einzusetzen, doch fehlt ihnen meiner Meinung nach einfach das Herz. Das haben Bands wie ASKING ALEXANDRIA oder BRING ME THE HORIZON schon etwas besser vorgelegt. Nichts desto trotz machen Songs wie das melodienreiche „Firewalk“, das verträumte „Who Am I“, welches verstärkt Post-core feeling aufkommen lässt, oder das brutale „Insanity“ viel Spaß. Vor allem nach mehreren Durchläufen bleibt auch so einiges an Melodien und Hooks hängen. Dennoch setzte bei mir nach einigen Songs ein gewisser Sound-Blur ein und ich konnte mich nicht mehr sonderlich auf die einzelnen Songs konzentrieren. Außerdem fielen „Ghost Of Me“ aufgrund der aufdringlichen Synthies und der unnötige Dub-Step Remix des Openers „The Final Round“ sehr negativ auf.

ANNISOKAY können sich leider nicht aus der Masse abheben und kommen mit „The Lucid Dream[er]“ nicht nur zwei Jahre verspätet, sondern wiederholen hier leider großteils bekannte Kost der letzten Dekade. Für den Nachfolger muss da noch mächtig nachgelegt, Ballast über Bord geworfen oder auf andere Weise umgedacht werden. Genrefans werden trotzdem ihren Spaß haben.

www.facebook.com/annisokay


4 von 7 Punkten

Tracklist:
1. The Final Round
2. Sky
3. Anniversary
4. Firewalk
5. Monstercrazy
6. Who Am I
7. The Believer
8. Insanity
9. Ghost Of Me
10. By The Time
11. Where Do I Start
12. Day To Day Tragedy
13. Wasted & Useful
14. The Final Round Remix
Gesamtspielzeit: 51:10

maxomer
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Beitrag vom 16.07.2014
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