GRAVE DIGGER - Return Of The Reaper
Label: Napalm Records
Die deutschen Grabschaufler lassen nichts anbrennen und liefern nicht mal zwei Jahre nach „Clash Of Gods“ und knapp vor dem Sage und Schreibe 35. Geburtstag ihr mittlerweile 18tes Studio-Album. Der Titel „Return Of The Reaper“ soll ein kleiner Wink in Richtung Vergangenheit und dem 1993er Werk „The Reaper“ sein. Wie Frontlocke Chris Boltendahl vorab verriet, schnitt man sich mit diesem Album aus dem Konzept-Korsett um um sich selbst nicht einzuschränken und einfach das zu tun, was ihnen Spaß macht.

Und so liefern GRAVE DIGGER mit „Return Of The Reaper“ elf Teutonen-Stahl Tracks, die frisch, ungezwungen, aber zu 100% nach den deutschen Hobby-Bestattern klingen. Und wie zu erwarten, arbeiten sich die Herren souverän und in gewohnter Stärke durch ihr Material und überzeugen von Anfang bis Ende, verzichten aber aufgrund der „back to the roots“ Ausrichtung bewusst auf Experimente oder Neuerungen, wiederholen sich aber auch nicht komplett. So gibt es erneut echt Deutsche-Riffgewitter, eingängige Refrains aus der Röhre Boltendahl, hymnische Exkurse und dezent episch angehauchte Parts, wobei diese wie erwähnt drastisch reduziert wurden.

Doch bevor das alles los geht, gibt es mit dem Titeltrack ein stimmiges Intro, dass die Ankunft des Reapers auf seiner Höllenkutsche andeutet, ehe man mit „Hell Funeral“ sein Comeback vollends zelebriert. Die Gitarren von Axel, die er ja bereits seit fünf Jahren bei GRAVE DIGGER bedient, braten ohne Ende, die Rhythmus-Fraktion macht Druck und Chris versucht erfolgreich in den Gehörgängen hängen zu bleiben. Beim folgenden „Wargod“ haut zudem Stefan Arnold mächtig in die Doublebass, ehe man mit „Tattooed Rider“ zuerst JUDAS PRIESTs „Turbo Lover“ zitiert, dann aber auf GRAVE DIGGER Weise weiter rockt. Ohne Konzept darf sich Chris auch vollends austoben und driftet hin und wieder zu weit in die Heavy Metal Klischee Kiste ab, doch das sei verziehen, der leicht episch angehauchte Stampfer „Season Of The Witch“ oder das flotte „Ressurrection Day“ reißen das nämlich locker raus. Gewöhnungsbedürftig hingegen ist das Intro vom sonst recht eingängigen „Death Smiles At All Of Us“, während „Grave Descrator“ einen etwas lahmen Refrain verpasst bekommen hat und „Satan´s Host“ erinnert irgendwie auf eine abstruse Weise an MOTÖRHEAD, was GRAVE DIGGER irgendwie nicht so ganz zu Gesicht steht. Dafür ist die Schlussballade „Nothing To Believe“ definitiv als Gelungen zu bezeichnen.

Erneut beweisen GRAVE DIGGER, dass sie noch nicht zum alten Eisen gehören und liefern mit „Return Of The Reaper“ ein mehr als solides und sogar etwas frischer klingendes Werk mit einer großen Ladung Hits und Hymnen, die Fans der Band absolut zufrieden stellen sollte.

www.grave-digger.de


5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Return Of The Reaper
2. Hell Funeral
3. Wargod
4. Tattoed Rider
5. Ressurrection Day
6. Season Of The Witch
7. Road Rage Killer
8. Grave Descrator
9. Stan´s Host
10. Dia De Los Muertos
11. Death Smiles At All Of Us
12. Nothing To Blieve
Gesamtspielzeit: 43:24

maxomer
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Beitrag vom 10.07.2014
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