BLACK TRIP - Goin´ Under
Label: SPV (Steamhammer)
Was passiert wenn der ehemalige Drummer von ENTOMBED plötzlich zur Gitarre greift und sich mit Mitgliedern von Heavy Metal-Veteranen wie WOLF oder ENFORCER zusammentut – ganz klar: die neue Classic Metal Sensation aus Schweden. Eigentlich entstand die Idee von BLACK TRIP bereits 2003. Peter Stärnvind (Ex-ENTOMBED, Ex-NIFELHEIM) tat sich mit WOLF-Drummer Daniel Bergkvist zusammen. Dieser ist zwar mittlerweile nicht mehr an Bord, aber mit ENFORCER-Gitarrist Joseph Tholl, der immer schon einen Lead-Singer machen wollte, Johan Bergebäck (Ex-DISMEMBER, Ex-EXHUMED), Jonas WIkstrand (ENFORCER, Ex-LEPROSY) und Sebastian Ramstedt (Ex-EXHUMED, EX-NECROPHOPIC) ist die Supergroup nun wieder vollständig und lieferte bereits im vergangenen Jahr ihr Debüt „Goin´ Under“, welches jetzt dank SPV auch endlich bei uns erscheint und für viel Wind sorgen könnte.

Die lockere, rockende und vor allem ungezwungene Spielweise der Heavy Metaller steckt sofort an und lässt einen für acht Songs und gut 35 Minuten nicht mehr los. Von den genannten Death Metal-Kapellen einiger Musiker ist hier nichts zu spüren, bei BLACK TRIP wird einfach nur in bester 70s Metal-Marnier gerockt. Da ein THIN LIZZY-Riff, dort ein ordentlich eingängiges IRON MAIDEN-Lead und fertig sind acht zeitlose Hymnen, die alle ihren eigenen Charme besitzen. Die Schweden halten die Produktion bewusst „down to earth“ und wirken trotz fettem Gitarrensound und unzähligen melodischen Leads sehr minimalistisch und sparen sich komplett irgendwelche Effekthaschereien. Das merkt man schon am schlichten Artwork und Booklet, welches bereits bewusst Hinweis auf die Musik der Jungs gibt und es mit seiner Schlichtheit ohne Umschweife auf den Punkt gibt. Einzig die Songstrukturen funktionieren nicht nach Schema-F und halten die Musik auch über mehrere Durchläufe spannend. Während „Voodoo Queen“ noch mit Melodien geizt, dafür aber gewaltig rockt, eignet sich das flotte eingängige „Radar“ bereits als Single, während „Putting Out The Fire“ Tribut an THIN LIZZY zollt und „No Tomorrow“ mühelos auf einem der 70er Jahre-Alben von der eisernen Jungfrauen Platz gefunden hätte. Die Rhythmik und Melodieführung lassen da keine Zweifel aufkommen. Auch das leicht psychedelische „Tvar Dabla“ erinnert an die Herren rund um Bruce Dickinson, hat aber definitiv seinen eigenen Charme, was großteils am komplett konträren aber passenden Gesang von Tholl liegt. Passend dazu gibt es Texte über Okkultes, Tote und Voodoo.

Einen schlechten Song findet man auf „Goin´ Under“ beim besten Willen nicht, was bei nur 35 knackigen Minuten auch sehr unerfreulich wäre und so liefern BLACK TRIP ein spannendes und abwechslungsreiches Debüt, das trotz seines Vintage-Sounds so verdammt frisch tönt, wie nur wenige Bands die sich über 40 Jahre zurück in die Vergangenheit trauen.

www.blacktrip.se


6 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Voodoo Queen
2. Radar
3. Putting Out The Fire
4. No Tomorrow
5. Tvar Dabla
6. The Bells
7. Thirst
8. Going Under
Gesamtspielzeit: 34:30

maxomer
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Beitrag vom 30.06.2014
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