TROBAR - Charivari
Label: Eigenproduktion
Ich hatte zuvor noch nie von TROBAR gehört, aber da ich ein Faible für Folk Metal habe, hab ich mir diese Band ausgesucht. TROBAR besteht aus sechs Musikern die in der Provinz Québec/Kanada zu Hause sind, sind seit 2009 aktiv und haben 2011 eine EP veröffentlicht. Live haben sie aber bisher nur in ihrer Heimat gespielt. Nun haben sie ihr erstes Album mit dem Titel „Charivari“ veröffentlicht und man darf gespannt sein, wie Kanadischer Folk Metal klingt.

Ein sehr stimmungsvolles Intro lädt den Zuhörer ein, sich mit TROBAR auf eine musikalische Reise in die Welt des Folk Metal zu begeben. Der zweite Titel ist etwas flotter und es kommt auch ein sehr krächzender Gesang dazu - Éric Albert Dastous hat eine sehr kräftige Stimme und diese fügt sich gut in die Musik ein. Für Folk Metal Fans ist es eher etwas seltsam französischen Gesang zu hören da es eigentlich kaum Bands dieses Genres gibt, die in dieser Sprache singen. Sie streuen zwischen die Gesangsparts durchwegs sehr schöne Melodien ein und so ergeben sich sehr abwechslungsreiche Tracks. Die meiste Zeit sehr deutlich herauszuhören ist die Querflöte, die von der einzigen Dame in dieser Band Pascale Lévesque meisterhaft gespielt wird. Besonders beim Titeltrack „Charivari“ sind sehr viele „Flötentöne“ enthalten. „Le Sacrifice“ ist ein eher ruhiger Track – hier kommt mehr Gesang zum Einsatz und man hört zwischendurch eine weibliche Stimmt, dann wieder einen richtigen Backgroundchor, bei dem man den Eindruck hat eine Schiffsbesatzung oder mittelalterliche Kampftruppe singen zu hören – ein sehr gelungener Titel.
Die folgenden Tracks sind dann so richtige Mittanz- und Hüpftitel – etwas flotter gespielt und so richtig schöne Folk Metal Musik.
Bei „Tyran“ ändert sich der Sound wieder – der Klang von marschierenden Truppen leitet einen sehr dynamischen Track ein, der ein bisschen kämpferisch klingt – auch wenn man die Sprache nicht versteht (so wie ich) kann man gut nachempfinden, dass es um den Kampf gegen den Tyrannen geht.
Weiter geht es mit fröhlichen und sehr stimmungsvollen Weisen – teilweise unterlegt mit Klaviermusik. Nach dem Motto: Nach dem Kampf folgt der Tanz – so wird es wohl auch einst gewesen sein. Nach einem etwas flotteren Titel steht nun eine Art Minnesang an – „Noctambule“ ist wunderschön anzuhören und hier kommt wieder weiblicher Gesang zum Einsatz. Es bleibt aber nicht durchgehend so – später kommt auch der kratzige Gesang zum Vorschein. Ein kurzer Gitarrentrack ist die Einleitung zum letzten Titel „Pactés À Mort“ wo man sich noch einmal deutlich kämpferischer zeigt. Es ist der längste Titel auf diesem Album und darin haben sie noch einmal alles verpackt, was ihre Musik ausmacht.

Was die Kanadier TROBAR hier abgeliefert haben wird wohl jedes Folk Metal Fan-Herz erfreuen. Sie haben sehr abwechslungsreiche Melodien zu einem wirklich wunderbaren Album zusammengestellt und dabei sehr tief in den Mittelaltermusik-Topf gegriffen, was aber ausschließlich positiv zu verstehen ist. Schade, dass sie so weit weg zu Hause sind – TROBAR würde ich sehr gerne auch einmal live erleben, aber so muss ich mich mit ihrer CD begnügen – die wirklich ein Hörgenuss ist.

www.facebook.com/trobarfolkmetal


6.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. L´aube De Tous Les Diables
2. Troubadours
3. Charivari
4. Le Sacrifice
5. Le Bosquet
6. Ivresse, Notre Déesse
7. Tyran
8. Dans Un Autre Monde
9. Neuf Orteils Et Dix Sous
10. Noctambule
11. À L´ombre Du Chêne
12. Pactés À Mort
Gesamtspielzeit: 70.08

Metalmama
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Beitrag vom 07.06.2014
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